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Di, 08:52 Uhr
08.06.2021
nnz-Forum: Erfurter Linke verunglimpft Bundeswehr

„Werben fürs Sterben“?

In seinem Forumsbeitrag beschäftigt sich Hans Georg Backhaus mit den Reaktionen Thüringer Linkspolitiker auf ein Informationszentrum der Bundeswehr, das jetzt in der Landeshauptstadt eröffnet wird...

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Wer aus familiären Gründen so wie ich des öfteren in der Thüringischen Landeshauptstadt Erfurt weilt und politisch interessiert ist, erlebt oft hautnah Landespolitik und zeigt zudem großes Interesse am kommunalen Geschehen. So wurde am vergangenen Wochenende ein Vorhaben der Bundeswehr bekannt, was umgehend von einem weiblichen Mitglied der Linkspartei im Erfurter Stadtrat in ungebührlicher Wortwahl kommentiert wurde…

Doch alles der Reihe nach. Die Partei DIE LINKE bekommt seit einiger Zeit immer mehr Probleme. Nicht wenige davon sind hausgemacht. Verstärkt ist dies seit der Wahl der Co-Vorsitzenden Janine Wissler zu beobachten, die bekanntlich für „extrem linke Ideen“ steht und aus dem trotzkistisch ausgerichteten Netzwerk „Marx21“ kommt. Die „krachende Niederlage“ (Hennig-Wellsow) bei der Sachsen-Anhalt-Wahl vom Sonntag hat dies nochmals eindrucksvoll bestätigt.

Immerhin fällt auf, dass Wissler trotz ihrer neuen Funktion in der Öffentlichkeit kaum wahrnehmbar ist. Die Statements zu gesellschaftlich relevanten Themen übernehmen dann schon mal die beiden anderen Spitzen der Bundespartei, nämlich Susanne Hennig.Wellsow und Linken-Fraktionschef im Bundestag, Dietmar Bartsch. Vor allem in den Polit-Talkshows gehören beide als Vertreter der Linken zu den Dauergästen.

Was die Zurückhaltung Wisslers in Bezug auf öffentliche Auftritte anbelangt, liegt die Vermutung nahe, dass man ihr offensichtlich aufgrund ihrer bekannten Gesinnung geraten hat, sich (noch) zurückzuhalten. Die „Wölfin im Schafspelz“ hat sich quasi – gewollt oder ungewollt – in eine politische Quarantäne begeben, um die Partei in der Wählergunst nicht noch weiter abrutschen zu lassen.

Dafür machen andere Linke im Freistaat Thüringen u.a. mit fragwürdigen Statements um so mehr auf sich aufmerksam. Beispielsweise Katja Maurer. Sie ist nicht irgendwer im Erfurter Stadtparlament. Sie ist dort Fraktionschefin der Linkspartei. Und hat was zu sagen – ob es angebracht ist oder auch nicht.

Um was geht es? Vergangenes Wochenende wurde in Erfurt bekannt, dass die Bundeswehr im Stadtzentrum eine Anlauf- und Beratungsstelle einrichten will bzw. inzwischen bereits eingerichtet hat. Offiziere und Soldaten im freiwilligen Wehrdienst wollen dort über die deutsche Armee als Arbeitgeberin aufklären und junge Frauen und Männer für einen Dienst in der Bundeswehr werben.

Dieser sogenannte „Pop-Up-Store“ soll neben der schon bestehenden Karriereberatungsstelle in Erfurt bis zum 18. September diesen Jahres Anlaufpunkt für Interessenten sein. Die Bundeswehr ist schließlich eine attraktive Arbeitgeberin und hat das Recht, wie Unternehmen und öffentliche Verwaltungen für sich zu werben, um ihren verfassungsmäßigen Auftrag erfüllen zu können.

Doch das sieht die Linke im Erfurter Stadtrat offensichtlich anders. Denn kaum war das Vorhaben bekanntgeworden, polterte schon Katja Maurer als Vertreterin der Linken im Stadtrat, das Vorhaben der Bundeswehr sei ein „Werben fürs Sterben“. Und verwies auf Erfurt als „Stadt des Friedens“.

Wie kommt diese Frau dazu, der Bundeswehr als Freiwilligen-Armee eines demokratischen Rechtsstaates zu unterstellen, junge Leute anzuwerben, um sie in den Tod zu schicken? Offensichtlich ist dieser linken „Volksvertreterin“ entgangen, dass die Bundeswehr eine Parlamentsarmee ist, was bedeutet, dass für Einsätze im Ausland immer erst die Zustimmung der frei gewählten Abgeordneten des Deutschen Bundestages erfolgen muss.

Die deutsche Armee ist keine Aggressionsarmee, die andere Länder überfällt, um Land zu gewinnen, Bodenschätze auszubeuten und die Bevölkerung zu unterdrücken. Ihre Kernaufgabe, so ist zu lesen, besteht einzig und allein in der Verteidigung Deutschlands. Zudem sieht sie ihren Schwerpunkt seit vielen Jahren im internationalen Konflikt- und Krisenmanagement.

Dass Vertreterinnen der Linkspartei dies verkennen und in diffamierender Weise die Aktion in Erfurt in Frage stellen, müsste alle anderen demokratischen Kräfte auf den Plan rufen. Man darf darüber hinaus auch gespannt sein, wie die Wählerinnen und Wähler bei der bevorstehenden Wahl zum Thüringer Landtag und der Bundestagswahl im September die Aktivitäten und Äußerungen mancher Linker quittieren.
Hans-Georg Backhaus
Autor: red

Anmerkung der Redaktion:
Die im Forum dargestellten Äußerungen und Meinungen sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch. Für den Inhalt ist der Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.
Kommentare
grobschmied56
08.06.2021, 16.03 Uhr
Ich könnte der Frau Maurer...
... mal ein paar Histörchen flüstern, wie in der friedliebenden DDR für die NVA 'geworben' wurde. Ich habe die notwendige Anzahl von Lebensjahren auf dem Buckel und außerdem ein ganz gutes Gedächtnis.
Schon in den oberen Klassen der Polytechnischen Oberschulen tauchten damals Offiziere der NVA auf, um Jungs (Mädchen wollten die nicht) für den 'Ehrendienst in der Volksarmee' zu begeistern, oder ach zu beschwatzen und zu überreden. Da war man nicht so zimperlich.
Einige junge Bengels waren auch so weich, sich (noch minderjährig!) zu einem Dienst als Unteroffizier auf Zeit oder als Offizier zu verpflichten. Beim Grobschmied bissen sie da natürlich auf Granit, der war nicht so leicht zu beschwatzen. Ein paar dumme fanden sie aber immer, von denen später einige diesen Schritt bereuten.
Auch während der Lehrzeit wurden wir noch mindestens zwei bis dreimal behelligt und belästigt. Das fing gleich in den ersten zwei Wochen an mit der obligatorischen 'vormilitärischen Ausbildung'. Drill, wie beim Kommiss. Linksum, Rechtsum, im Gleichschritt marsch und selbst Schießausbildung an scharfen Waffen. Nur, daß die Mumpelspritze eben kein Kaliber 7.62 verschoß, sondern Kleinkaliber (22'er). Natürlich alles für den Schutz des Sozialismus und des Friedens. Da kann man auch schon mal Minderjährige 'Soldat spielen' lassen.
Dazu kam militaristische Werbung in Schulbüchern. In Lesebüchern, selbst in Mathe - oder Physikbüchern kamen ganz bewußt Beiträge vor, die den Dienst mit der Waffe in der Armee verklärten und verherrlichten. Echt nervig. War aber so.
Falls Frau Maurer an meinen Worten zweifelt, alte Schulbücher vom Verlag Volk und Wissen sind sicher noch an einigen Stellen aufzutreiben!
G.Auer
08.06.2021, 18.01 Uhr
Kann dem Grobschmied
nur zustimmen und noch hinzufügen, dass mitunter die Verpflichtung für das Längerdienen über die Pflichtzeit hinaus, für das Erlangen von Studienplätzen zur Voraussetzung gemacht wurde. Wer da mit 16/17 Jahren noch nicht so weit in seiner Persönlichkeitsentwicklung war und sich einschüchtern liess, der machte dann eben seine 3 Jahre. Und das waren bestimmt 2/3 der Abiturienten damals. Mir selbst wurde auch angedroht, wenn ich nicht 3 Jahre mache, dann werde ich erst mit 24 Jahren gezogen und kann vorher nicht studieren. War dann aber zum Glück nicht so.
Real Human
08.06.2021, 20.14 Uhr
„Der Frieden muss bewaffnet sein!“
So lautete die allgemein durchaus realistische Parole der DDR. Wenn nur die DDR als Vasallen- und Frontstaat eines roten Zarenreichs wirklich so friedlich gewesen wäre.

„Vorwärts an Geschütze und Gewehre
Auf Schiffen, in Fabriken und im Schacht
Tragt über den Erdball, tragt über die Meere
Die Fahne der Arbeitermacht!“

In Wirklichkeit wollten die Knechte aber nicht Gleiche unter Gleichen, sondern selbst nur Herren über Andere sein. Marx und seine Nachfolger waren miserable Menschenkenner.

Dabei gab es schon seit der Antike die Erkenntnis „Si vis pacem para bellum.“ Wörtlich übersetzt lautet es: „Wenn du (den) Frieden willst, bereite (den) Krieg vor.“ (Sehr viel mehr dazu auf Wikipedia!)

Die schon volkstümliche Variante lautet:

Es kann der Frömmste nicht in Frieden bleiben
Wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt.
(Friedrich Schiller in „Wilhelm Tell“)

Ansonsten haben „grobschmied56“ und G.Auer sehr gut beschrieben, wie es bei den „Roten Preußen“ zuging. Rückblickend stand schon vom Uniformschnitt her die NVA mehr in der Tradition der „faschistischen Wehrmacht“ als in der der Spanischen Republik (Trotz: „Ein Lied!“ „Spaniens Himmel!“)

Selbst „Bei dem Stahlhelm Modell 45 (kurz M45), auch als Typ B II bezeichnet, handelt es sich um ein Versuchsobjekt eines Stahlhelmes, welcher ab 1943 erprobt wurde. Er bildet die Grundlage für den späteren Stahlhelm M56, welcher der Standard-Stahlhelm der Nationalen Volksarmee der DDR war.“ (Wikipedia)

Ich würde zu gern mal wissen, wie geschichtspolitische Küken vom Schlage einer Katja Maurer sich zu dieser Vergangenheit positionieren. Besonders, wenn sie sich mit eventuell noch vorhandenen ehemaligen NVA-Politoffizieren in ihrer Partei dazu unterhalten müssten. Siehe auch Katja Maurer auf Wikipedia!

Stasi, Polizei und NVA haben am Ende mehr zum Untergang des sehr demokratie-armen Systems beigetragen als zu seiner Stabilisierung. Der „Renegat Kautsky“ hatte mit seinem „friedlichen Hineinwachsen in den Sozialismus“ wohl doch mehr Recht als Marx, Engels und Lenin zusammen!

Soviel von mir zur ostdeutschen Vorgeschichte oder wie es NICHT gut geht.
Totofino
08.06.2021, 20.41 Uhr
Bundeswehr keine Verteidigungsarmee
Was die NVA betrifft kann ich den Beiträgen vorher nicht widersprechen, was das Werbeverhalten betrifft, sie hat aber nie die Grenze zu Kriegseinsätzen überschritten (auch wenn sie kurz davor war, Prag 1968). Die Bundeswehr war und ist am Kriegeinsatz z.B. in Afghanistan beteiligt, dieses Land ist von der USA angegriffen worden ! Auch wenn der Auslandseinsatz vom Bundestag während der Regierungszeit von SPD/GRÜNEN (!) legitimiert wurde, so bleibt doch die Beteiligung an einem Angriffskrieg. Laut Bw.de sind sie auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren unterwegs z.B. auch im Gebiet Syrien/Irak und dort wie auch in Afghanistan geht es schon um die Sicherung von Bodenschätzen für die deutsche Wirtschaft für die Zukunft und die Möglichkeit für deutsche Rüstungskonzerne auch etwas abzubekommen vom Kuchen. Dafür werden deutsche Männer und Frauen geopfert.
henry12
08.06.2021, 21.29 Uhr
@Totofino
100 Prozent Zustimmung zum Kommentar, aber mich interessieren die Argumente der Negativbewertung . Wirklich !
Jetzt bin ich mal gespannt.........
grobschmied56
08.06.2021, 21.49 Uhr
Kleiner Nachrag zum Thema...
... NVA vs. Bundeswehr. Als ich ein junger Mann war, gab es in beiden deutschen Staaten die allgemeine Wehrpflicht. Der konnte man sich, besonders im Osten kaum entziehen.
Unsere Kinder und Enkel haben es deutlich besser als wir. Für sie ist Wehrpflicht, Kriegsdienst mit der Waffe in der Hand kein Thema mehr.
Keinem jungen Mann werden heute mehr eineinhalb Jahre seines Lebens gestohlen mit sinnlosem Kasernenhofdrill und sturem Kommiss-Blödsinn, so wie meine Generation ihn ertragen mußte.
Wir sind 1989 auf die Straße gegangen und haben die 'Volksrepublik Preußen' zum Teufel geschickt. Den volkseigenen Militarismus ala DDR wünsche ich den jungen Menschen heute nicht zurück.
Ganz gut wäre es aber, wenn mal im Geschichtsunterricht an unseren Schulen darauf besser eingegangen würde. Vielleicht hätte dann auch eine Frau Maurer ein wenig mehr Ahnung von den Dingen und würde den Unterschied kennen zwischen einer Berufsarmee aus Freiwilligen und einer Truppe von Kanonenfutter der ersten Reihe, die zum Dienst gepreßt wurde, um die ersten 24 Stunden des 3.Weltkriegs zu überbrücken. Dazu war meine Generation nämlich gedacht. Wir sollten in den ersten 24 Stunden verheizt werden, bis die 'richtigen' Soldaten der ROTEN ARMEE in die Stiefel gekommen wären um den Endsieg des Sozialismus auf dem europäischen Kriegsschauplatz zu erringen.
Würde der Genossin Maurer heutzutage vielleicht ganz gut gefallen, dann könnte sie staunenden jungen FDJ-lern und Komsomolzen den 'Heldenfriedhof der für Frieden und Sozialismus gefallenen Märtyrer' präsentieren.
Das wäre dann wieder eine andere Welt, die mir allerdings nicht im Geringsten gefallen würde.
Schon aus dem einfachen Grund, weil ich mir dann all die schönen Frühlingsblüher, die ich jetzt von OBEN betrachten kann, nur von unten, von der Wurzel her bewundern könnte, was wesentlich unattraktiver anzuschauen ist.
Genossin Maurer, glauben Sie ruhig dem alten weißen Mann, dem Grobschmied! Es ist vielleicht nicht die beste aller Welten, in der wir leben, aber ich kann mir wesentlich schlimmere vorstellen!
grobschmied56
08.06.2021, 22.59 Uhr
Dem ewig vorgestrigen Totofino...
... ins Poesiealbum geschrieben: Das alte Lied, von den Armeen, die man ausschickt, um 'Bodenschätze' zu erobern, das ist SED-Parteilehrjahr um 1965.
Welche Bodenschätze sollte denn unsere Bundeswehr z.B. in Afghanistan heben und erobern?
Das Land ist bettelarm. Sein größter Schatz ist der wunderschöne, weite blaue Himmel oben drüber. Nur kann man den schlecht abbauen, in Scheiben oder Würfel schneiden und abtransportieren.
Ansonsten gibt es dort ein paar Erze und Mineralien.
Der 'Spiegel' fand das wert für eine Sensationsnachricht:
Zitat:
>USA finden riesige Rohstofflager in Afghanistan
Kupfer, Lithium, Eisen, Gold: Die USA haben wertvolle Bodenschätze in Afghanistan entdeckt. Die Mineralvorkommen sind nach ersten Schätzungen fast eine Billion Dollar wert. US-Militärs schwärmen schon vom Aufschwung in dem zerrütteten Land - sie brauchen dringend gute Nachrichten von der Front.< Zitat Ende.

Eine Billion Dollar... Peanuts! Unser Bundeshaushalt beträgt etwa 360 Mrd. Euro pro Jahr. Selbst wenn wir den armen Afghanen all ihre 'Bodenschätze' rauben könnten, würde das gerade mal für dreieinhalb Jahre unseren Bundeshaushalt decken. Rein theoretisch.
Denn in der Praxis würde es ein Verlustgeschäft.
Die Abschätzung von solchen Werten erfolgt nämlich völlig frei von Erschließungskosten. In Afghanistan gibt es keine Infrastruktur. Die 'Straßen' sind meist nur Schotterpisten, Kanäle, schiffbare Flüsse, Häfen - Fehlanzeige. Nicht mal ein landesweites Stromnetz.
Jeder, der dort was abbauen will, muß erst mal ETWAS AUFBAUEN. Und das kostet ebenfalls Milliarden.
Die Bodenschätze Afghanistans - die sind soviel wert wie Gold-Nuggets im Mare Imbrium.
Was Herr Totofino für Syrien/Irak herausgefunden haben will, ist ein Kapitel für sich. Welche deutschen Truppen will er denn dort verortet haben?
Schleswigsche Reitende Gebirgsmarine zu Fuß?
Brandenburgische Armbrustschützen?
Thüringer Klöße-Schleuderer?
Da bin ich aber mal gespannt!
diskobolos
08.06.2021, 23.10 Uhr
Der Vergleich von NVA
(vor 40 Jahren) mit der Bundeswehr (heute) ist vor allem deshalb schief, weil es völlig unterschiedliche Bedingungen betrifft. Damals eine Armee an der Grenze zweier politischer Weltsysteme, heute umgeben von EU- und Nato-Mitgliedern.
Die Bundeswehr hat ihre Unschuld nicht erst in Afghanistan verloren, sondern durch ihre Beteiligung an der Bombardierung Belgrads.
Dazu wurde extra das Grundgesetz geändert, das bis dahin Out-of-Area-Einsätze verboten hatte.
Ansonsten sah der Dienst in der Bundeswehr vor 40 Jahren wohl nicht viel anders aus als in der NVA.
Totofino
09.06.2021, 09.54 Uhr
bei Bundeswehr.de schauen
bitte bei der obigen Seite nach Auslandseinsätzen schauen, darüber wird ja heute (im Gegensatz zu vor 35 Jahren) teilweise berichtet, dort wird auch Syrien und der Irak erwähnt. Es geht bei den Kriegen in der heutigen Zeit nicht darum eine Bevölkerung eines Landes von ihrem "Diktator" o.ä. zu befreien. Es sind Verteilungskämpfe für Rohstoffe es geht auch darum, wie in Syrien darum, durch dieses Land Pipelines zu legen um Öl oder Gas zu transportieren für den europäischen Markt. Als Beispiel für Afghanistan, dort baut das "neutrale" China z.B. seltene Erden ab, die für z.B. Batterien benötigt werden.
Ich möchte daran erinnern, auch die BRD hatte bis vor kurzem noch eine Wehrpflicht.
Ich war auch beim "VEB Gleichschritt" und weiß wovon ich schreibe. Wenn die beiden Blöcke einen Krieg angefangen hätten gebe es uns heute nicht mehr (mal den Text "Das Buch" der Puhdys durchlesen oder anhören)
Real Human
09.06.2021, 10.59 Uhr
NVA vs. Bundeswehr
Dazu habe ich auch noch einen kleinen Nachtrag:
Ich hatte zur Zeitenwende 1989/90 einen privilegierten Zuschauerplatz etwa 30 m von der jetzigen Löberfeld-Kaserne in Erfurt entfernt. Ich habe mit meiner kleinen Familie dort etwa 5 Jahre vor und nach der Wende als Esperantist sehr gut „beschützt“ in der Mansarde gewohnt. Unter uns wohnte ein Verbindungsoffizier zur Sowjetarmee, Parterre ein Major des MfS mit Familie. Als in der Nacht vom 2. zum 3. Oktober 1990 die Knobelbecher gegen Schnürstiefel getauscht wurden, höhnte der „Sowjetfreund“ im Flur: „Stasi ich hab' dich ja so gern!“ Der Sohn des Majors genoss später bei der Bundeswehr das Privileg des wöchentlichen Ausgangs, den es für einfache NVA-Soldaten nicht gab. „Wenn die NVA an einem Wochenende angegriffen hätte ...“, bemerkte der – sonst korrekte – Major später einmal.

„Totofino“ hat recht, wenn er hervorhebt, dass die NVA im Gegensatz zur Bundeswehr nie im Auslandseinsatz war (außer 1968 fast!). Vor allem ist die Bundeswehr eine Parlamentsarmee [...], was bedeutet, dass für Einsätze im Ausland immer erst die Zustimmung der frei gewählten Abgeordneten des Deutschen Bundestages erfolgen muss. (Backhaus)

Ich habe mal nach "Robert-Blum-Kaserne" gegoogelt aber „keine Ergebnisse gefunden“. Demokraten der 1848er Revolution sind wohl kein Vorbild, Offiziere mit ambivalenter Vergangenheit aber wohl immer noch – trotz NATO-Uniformschnitt?

Bliebe noch die Auseinandersetzung mit der These, wonach die Sicherheit eines demokratischen Deutschlands auch am Hindukusch verteidigt wird, also parlamentarisch gebilligte Auslandseinsätze essenziell sind.

Wer nach „die linke auslandseinsätze der bundeswehr“ googelt, findet auf einer Seite der Linksfraktion wieder die altlinken Klischees über Bodenschätze bis hin zur defätistischen defacto Unterwerfung unter religiöse Warlords.

„Will die politische Linke den Kampf gegen den Islamismus nicht länger Rassisten und halbseidenen Hobbyislamforschern überlassen, dann muss sie sich endlich gründlich mit dieser Ideologie als ihrem wohl blindesten Fleck beschäftigen“, schrieb dazu schon Kevin Kühnert (SPD).

Dabei müsste DIE LINKE eigentlich genug Erfahrungen mit der Macht von Religionen gemacht haben?!
geloescht 20210830
09.06.2021, 12.34 Uhr
Man kann zur Bundeswehr stehen
wie man will. Fakt ist aber, wer sich dort bewirbt, kann auch wieder gehen, wenn er /sie feststellt, dass es das nicht ist. Das ging in der DDR nicht. Zudem weiß jeder Bewerber auch, wofür die Bundeswehr eingesetzt wird.... Sonst wird ja auch alles übers Netz recherchiert, da läuft also keiner blind hin. Über die Bundeswehr weiß man wahrscheinlich mehr, als über viele andere Berufe.......Ja und wir brauchen auch die Bundeswehr und ich finde durchaus, dass der Dienst auch Respekt und Anerkennung finden sollte. Auch wenn man selbst das vielleicht nicht machen würde. Und eben deshalb finde ich diese Aussage der Linken schlimm, aber über Polizei und ähnliches kommt ja da auch nicht viel anderes.......
PandaR
09.06.2021, 13.27 Uhr
Alex hat das super ausgedrückt…
Und im Übrigen ist es echt anstrengend all die Kommentare zu lesen, die immer nur die Vergleiche zur DDR ziehen. Wann begreifen diese Kommentatoren, die zu jedem, aber auch wirklich jedem Beitrag einen „fachkundigen“ Kommentar abgeben müssen, dass die DDR Geschichte ist und auch nicht wiederkommt, egal was alles so toll da war? Es ist Geschichte, also kommt doch endlich mal in der Gegenwart an. Gestaltet selbst mit, engagiert Euch, übernehmt Verantwortung und sucht nicht immer an jeder Initiative, jeder Idee immer nur das Negative!
Und vorallem hört auf mit diesem „früher, ja früher war alles besser“!
G.Auer
09.06.2021, 18.40 Uhr
Wenn der Troll
genauer die Beiträge lesen würde, könnte er auch erkennen, dass die Kommentatoren eher kein gutes Bild der sozialistischen Armee der DDR skizzierten.
Alles besser geworden als damals. Keiner wird zum Militär gezwungen. Und wer für unser Land in der Bundeswehr dienen möchte, sollte eher geachtet als diffamiert werden.
tannhäuser
09.06.2021, 22.06 Uhr
Ich lese immer nur NVA...
Es gab auch die Grenztruppen...
Gehard Gösebrecht
10.06.2021, 07.16 Uhr
Genau
Und die Volksmarine.
Und die Betriebskampfgruppen.
Und das Ministerium des Inneren.
Die Baupioniere und Wachregimente.
Alle bewaffnet und auch am Wochenende bereit, den Sozialismus zu verteidigen.
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