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Mi, 11:58 Uhr
17.11.2021
Thüringer Azubi-Ticket kostet ab Januar 60 statt 50 Euro

„Preiserhöhung ist ein falsches Signal“

Ab Januar 2022 müssen Thüringer Auszubildende tiefer ins Portemonnaie greifen: Das Azubi-Ticket kostet für sie monatlich 60 statt bislang 50 Euro, was eine Preissteigerung von 20 Prozent bedeutet. Insgesamt schlägt das Ticket laut Bahn mit rund 198 Euro zu Buche, das Land Thüringen übernimmt die Differenz...

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Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Erfurt, Thomas Malcherek, äußert sich dazu wie folgt: „Dass Auszubildende in Zeiten der Corona-Krise und wirtschaftlicher Unsicherheit ab Januar 2022 zusätzlich belastet werden sollen, kann für Unverständnis sorgen. Für Auszubildende und Betriebe ist es schwer verständlich, dass das Ticket insgesamt um rund sechs Euro teurer wird, die Auszubildende aber gleich zehn Euro mehr zahlen sollen. Das sollte transparent erklärt werden“, sagt Thomas Malcherek.

Die Erhöhung belaste nicht nur das Konto der Auszubildenden, sondern verschlechtere die Rahmenbedingungen. „Wir brauchen kostengünstige Fortbewegungsmöglichkeiten für alle Auszubildende, insbesondere im ländlichen Raum, der vielerorts von der Straffung des Berufsschulnetzes betroffen ist. Die oftmals weiten Anfahrtswege in den Ausbildungsbetrieb und zu den Berufsschulen sind für Lehrlinge ein Problem und schrecken sie vor einer Ausbildung in ihrem Wunschberuf ab“, zeigt Thomas Malcherek auf.

Mit Blick auf den Fachkräftemangel im Handwerk sei es wichtig, die duale Berufsausbildung genauso gut wie die akademische Bildung zu fördern. Studierende der Thüringer Hochschulen und Universitäten können auf das bereits etablierte Semesterticket zurückgreifen. An diesem Angebot sollte sich auch die Ausgestaltung des Azubi-Tickets orientieren. „Ein von uns durchgeführter Vergleich zeigt, dass Studierende aktuell zu einem signifikant niedrigeren Preis das gleiche Leistungsangebot nutzen können. Zum Vergleich folgendes Beispiel: Studierende der Universität Erfurt zahlen pro Semester lediglich 166,90 Euro (laut Beitragsverzeichnis des Studierendenwerkes Thüringen) – während Lehrlinge für den gleichen Zeitraum bald 360,00 Euro (bei 60 Euro pro Monat) aufbringen müssen. Diese Ungleichbehandlung muss aufgehoben werden“, betont der Hauptgeschäftsführer.

In diesem Zusammenhang spricht sich Thomas Malcherek für die Verstetigung des Azubi-Tickets über das Jahr 2022 hinaus aus. „Auszubildende müssen sich darauf verlassen können, Bus und Bahn in Thüringen dauerhaft kostengünstig nutzen können. Statt es immer wieder um ein Jahr zu verlängern, muss das Projekt endlich auf feste Füße gestellt werden“, betont er.
Autor: red

Kommentare
Dödelmann
17.11.2021, 13.25 Uhr
Was denn noch?
Es wird alles teuer, doch hier sind unsere Politiker in der Pflicht. Es soll CO2 gesenkt werden aber die Preise für Bahn und Bus steigen ständig. Vielleicht sollte der Staat , Land oder Kommune stützen. Beim Autokauf gibt es doch auch eine staatliche Förderung. Dafür ist man bereit Steuergelder auszugeben.
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