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Do, 13:51 Uhr
18.11.2021
Vogel des Jahres 2022

Hup, Hup, Hurra: Der Wiedehopf ist da

Der Sieger der zweiten öffentlichen Wahl zum Vogel des Jahres vom NABU und seinem bayerischen Partner LBV (Landesbund für Vogelschutz) steht fest: Der Wiedehopf hat mit 45.523 und 31,9 Prozent die meisten Stimmen erhalten. Damit ist er nach dem Rotkehlchen der zweite Jahresvogel, der von allen Menschen in Deutschland gewählt werden konnte...

Der Wiedehopf ist mit seinem orangeroten Gefieder und seiner markanten Federhaube auch wegen seiner spektakulären Erscheinung gewählt worden – er ist einer der auffälligsten heimischen Vögel. Viele Wählerinnen und Wähler konnten sich aber sicher auch mit seinem Wahlslogan: „Gift ist keine Lösung“ identifizieren. Der Wiedehopf benötigt halboffene bis offene insektenreiche Landschaften – viele Insekten gibt es nur ohne Pestizideinsatz.

Der Wiederhopf wird Vogel des Jahres 2022 (Foto: Paul Gläser) Der Wiederhopf wird Vogel des Jahres 2022 (Foto: Paul Gläser)


Der Wiedehopf in Thüringen
„In Thüringen gibt es nur verstreute Einzelvorkommen des Wiedehopfs. Mir sind zum Beispiel Bruten aus dem Saaletal, aus dem Altenburger Land und im Plothener Teichgebiet bekannt“, berichtet Klaus Lieder, ein Vogelexperte vom NABU Thüringen. „Früher, so etwa vor 200 Jahren sah das noch ganz anders aus. Da kam der bunte Vogel im Freistaat flächendeckend vor. Er fehlte lediglich in den höheren Lagen wie im Thüringer Wald.“ Als einen der Gründe für den Rückgang des Wiedehopfs nennt der NABU-Vogelexperte unter anderem die Umstellung in der Tierhaltung. „Der Wiedehopf benötigt halboffene bis offene insektenreiche Landschaften. Als angefangen wurde Tiere wie Rinder in den Stall und nicht mehr auf die Weide zu stellen, ist ein großer Teil dieser Landschaften verschwunden“, so Klaus Lieder.

Lebensweise
Die wenigsten, die den Wiedehopf zum Jahresvogel gewählt haben, dürften ihn selbst einmal in der Natur gesehen haben. Denn er kommt nur in einigen Regionen Deutschlands vor, wie zum Beispiel am Kaiserstuhl in Baden-Württemberg, in Rheinhessen oder den Bergbaufolgelandschaften der Lausitz und vereinzelt finden sich die Tiere sogar in Thüringen. Dort ist das Klima für den wärmeliebenden Vogel geeignet. Der Wiedehopf lebt von größeren Insekten und ihren Larven. Er frisst gerne Käfer, Grillen, Heuschrecken und Schmetterlingsraupen. Es darf auch mal eine Spinne oder sogar eine kleine Eidechse sein. Als Zugvogel verbringt er den Winter in Afrika. Der wissenschaftliche Gattungsname „Upupa“ ist eine Nachahmung des Klangs seines dreisilbigen „upupup“-Balzrufes. Viele Menschen dürften den neuen Jahresvogel aus der „Vogelhochzeit“ von Hoffmann von Fallersleben kennen. In dem Kinderlied bringt der Wiedehopf „der Braut den Blumentopf“. Mancher kennt vielleicht auch die Redewendung „Du stinkst wie ein Wiedehopf“. Sie kommt daher, weil Weibchen und Jungvögel mit einem stark riechenden Sekret Feinde vom Nest vertreiben.

Die Population des Wiedehopfes gilt in Deutschland als gefährdet, da es aufgrund fehlender Lebensräume immer noch wenige Brutpaare gibt – zurzeit sind es 800 bis 950. Das Verbreitungsgebiet dieses wärmeliebenden Vogels wächst hingegen, ein klares Anzeichen für den Klimawandel. Erfolgreich waren auch die Bemühungen der Naturschutzverbände in den letzten Jahren auf großen Flächen extensive Weidelandschaften zu etablieren. Damit wurde dem Wiedehopf wieder Platz zum Überleben geschaffen.

Platzierungen
Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt. Nach dem Wiedehopf landete die Mehlschwalbe mit 34.773 Stimmen (24,4 Prozent) auf den zweiten Platz. Auf Platz drei flatterte der Bluthänfling mit 28.442 Stimmen (19,9 Prozent) vor dem Feldsperling mit 23.259 Stimmen (16,3 Prozent). Der letzte Platz ging an den Steinschmätzer (10.801 Stimmen, 7,6 Prozent). Mehr Infos: www.NABU-Thueringen.de
Autor: red

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