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Do, 10:17 Uhr
17.03.2022
Bärenpark rettet Tiere aus der Ukraine

Ein ungewöhnlicher Hilferuf aus dem Kriegsgebiet

Ein ungewöhnlicher Hilferuf aus der Ukraine ging in der vergangenen Woche in Worbis ein - zwei einjährige Braunbären und eine Kragenbärin sollten aus der Ukraine gerettet werden. Die Tierschützer aus Thüringen begaben sich auf eine Fahrt ins Ungewisse...

Eine ungewöhnliche Rettungsaktion führte die Mitarbeiter des Bärenparks bis in die Ukraine (Foto: Bärenpark Worbis) Eine ungewöhnliche Rettungsaktion führte die Mitarbeiter des Bärenparks bis in die Ukraine (Foto: Bärenpark Worbis)


Gegen 17:00 Uhr trifft ein fünfköpfiges Einsatzteam der Stiftung für Bären am 16. März im Alternativen Bärenpark Worbis ein. Hinter ihnen liegt eine nervenaufreibende Rettungsaktion aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine. Drei Tage im Ungewissen, zwei schlaflose Nächte und über 2000 Kilometer liegen hinter dem Team um Einsatzleiter Bernd Nonnenmacher. Doch es hat sich gelohnt – insgesamt konnten drei Bären aus der Ukraine gerettet werden. Zwei von ihnen, die einjährigen Braunbären Popeye und Asuka, werden vorerst im Thüringer Tierschutzprojekt der Stiftung für Bären bleiben, die Kragenbärin Malvina findet im Tierschutzzentrum Weidefeld des Deutschen Tierschutz Bundes ein neues Zuhause.

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Die Aktion ist eine Zusammenarbeit zwischen der Stiftung für Bären, White Rocks Shelter, Bears in Mind Netherlands, Vier Pfoten und dem Deutschen Tierschutzbund und der polnischen Koordinatorin Agnieszka Sergiel.

Hilferuf aus dem Kriegsgebiet

Am Mittwoch, den 9. März, erhält die Stiftung für Bären einen Hilferuf aus der Ukraine. Zahlreiche Einrichtungen in denen Wildtiere leben, darunter auch Tiger, Elefanten, Löwen und Bären, fallen der russischen Armee zum Opfer. Aufgrund der Kriegssituation muss auch das Tierschutzprojekt White Rock Shelter, gut 40 Autominuten von Kiew entfernt, evakuiert werden.

Es geht um Leben und Tod. Zunächst werden die Bären zur BEARS SANCTUARY DOMAZHYR gebracht, einem Bärenrefugium der Vier Pfoten in der Ukraine nahe der EU Grenze zu Polen. Doch die Einrichtung ist mit den weiteren Tieren von White Rocks Shelter überfüllt, hier können die Tiere nicht bleiben. Es kommt zu einer sagenhaften Zusammenarbeit auf internationaler Ebene. Hand in Hand organisieren Tierschutzorganisationen einen Transport aus dem Kriegsgebiet nach Deutschland, auch die Stiftung für Bären sagt ihre Hilfe zu. Plan: die Tiere werden von den ukrainischen Tierschützern an die Grenze gebracht und in Niemandsland zwischen Polen und Ukraine übernommen.

Fahrt ins Ungewisse

Ein fünfköpfiges Team um Einsatzleiter Bernd Nonnenmacher bricht um 7:00 Uhr im Alternativen Bärenpark Worbis auf Richtung Ukraine. Das Ziel ist klar, die Reise ungewiss. Was die Tierschützer erwarten wird bleibt bis zum Schluss im Verborgenen. Wie ist die Situation an der Grenze? Werden die unschuldigen Tiere heil aus der Ukraine kommen? Wie nah rücken die Gefechte Richtung Westen?

Tatsächlich spitzt sich die Lage kurz vor der Abreise zu. Luftangriffe auf einen nahegelegenen Militärstützpunkt finden statt. Eine Übernahme im Niemandsland zwischen den Grenzen wie geplant ist nicht möglich, da eine dortige Übergabe aufgrund EU Regularien nicht mehr zulässig ist. Kurzerhand entscheidet sich die Stiftung für Bären dafür, die Tiere direkt aus dem Kriegsgebiet abzuholen.

Auf einer Fahrt ins Ungewisse: die Tierschützer des Alternativen Bärenparks Worbis (Foto: Bärenpark Worbis) Auf einer Fahrt ins Ungewisse: die Tierschützer des Alternativen Bärenparks Worbis (Foto: Bärenpark Worbis)


In der Region Lwiw - Das Team teilt sich auf

Während die Leiterin des Alternativen Bärenparks Worbis Sabrina Schröder mit ihren Kollegen Heike Lindemann und Christopher Schmidt ihr Lager nahe an der Grenze aufbauen, brechen Bernd Nonnenmacher und Rüdiger Schmiedel auf ins Kriegsgebiet. Vor ihnen liegt eine surreale Fahrt durch die Region Lwiw. Militär und Milizen sind an jeder Ecke präsent. Doch sie haben Glück – es bleibt ruhig. Sie kommen unbeschadet in Domazhyr an und können die Tiere entgegennehmen. Auf ihrer Rückreise zurück in die EU werden sie Opfer bürokratischen Wahnsinns – 13 Stunden vergehen, ehe sie die Grenze endlich passieren können. Erst am Mittwochmorgen gegen vier Uhr treffen sie wieder auf ihre Kollegen und treten den langen Rückweg an.

Eine ungewöhnliche Rettungsaktion führte die Mitarbeiter des Bärenparks bis in die Ukraine (Foto: Bärenpark Worbis)
Eine ungewöhnliche Rettungsaktion führte die Mitarbeiter des Bärenparks bis in die Ukraine (Foto: Bärenpark Worbis)
Eine ungewöhnliche Rettungsaktion führte die Mitarbeiter des Bärenparks bis in die Ukraine (Foto: Bärenpark Worbis)
Eine ungewöhnliche Rettungsaktion führte die Mitarbeiter des Bärenparks bis in die Ukraine (Foto: Bärenpark Worbis)


„Mit Schrecken wurden wir Zeuge, welches unfassbares Leid – sowohl bei Tier als auch beim Menschen – dieser schreckliche Krieg verursacht. Aber es ist bemerkenswert, welcher Zusammenhalt in dieser Krise entsteht. Unter Einsatz des eigenen Lebens wird Hilfe geleistet.", sagt Einsatzleiter Bernd Nonnenmacher. "Was möglich ist, wenn Tierschutzorganisationen Hand in Hand und unter enormen Druck zusammenarbeiten, ist überragend. Wir bedanken uns bei den beteiligten Organisationen. Wir stehen in vollster Solidarität mit dem ukrainischen Volk und hoffen von Herzen, dass dieser furchtbare Krieg ein baldiges Ende findet.“

Ein großer Dank an die Beteiligten dieser Rettungsaktion: Koen Cuyten von Bears in Mind Netherlands, dem gesamten Team von Vier Pfoten in Domazhyr, dem Team von Vier Pfoten Deutschland, Yegor Yakovlev und Maryna Shkvyria von White Rock Shelter, Patrick Boncourt vom Deutschen Tierschutzbund, das Einsatzteam der Stiftung für Bären Bernd Nonnenmacher, Rüdiger Schmiedel, Sabrina Schröder, Christopher Schmidt und Heike Lindemann.
Alternativer Bärenpark Worbis
Autor: red

Kommentare
monster
17.03.2022, 12.46 Uhr
Ein ganz großes Danke...
... an alle Beteiligten für ihren mutigen Einsatz!!!

Hoffentlich können die anderen Tiere auch aus dem Tierpark in der Ukraine gerettet werden!
Game Over
17.03.2022, 15.18 Uhr
Bitte?
Total fehlplaziert und eine Gefährdung des Strassenverkehrs, mehr braucht man dazu nicht schreiben.
In Zukunft wird wohl dort angezeigt hier könnte Ihre Werbung stehen.
Ist wirklich nur noch zum Kopfschütteln.
Als gebe es nicht genug andere Wege darauf aufmerksam zu machen.
Zumal es nicht ein Schw... Lesen kann.
Naja hier und heute will wohl jeder um jeden Preis mal etwas tun.
Schlaubert
17.03.2022, 17.38 Uhr
Ohh , weint der Kleine ...
Game Over jetzt etwa ??
Dass Sie es nicht lesen können/wollen zeigt ganz einfach dass Sie nicht die hellste Kerze auf der Torte sind.
Das Foto wurde auf einer polnischen Autobahn aufgenommen und nicht in Deutschland.
Aber egal , Hauptsache mal seinen Senf dazu gegeben.
nur_mal_so
17.03.2022, 20.39 Uhr
gesagt ist es wirklich verwunderlich, wieviele Menschen in Polen
tatsächlich polnisch sprechen. Und sie können polnisch sogar lesen.
Es ist natürlich ärgerlich, dass die polnischen Autobahn-Anzeigen nicht auf Deutsch verfasst werden, damit nicht nur Schw***, sondern auch GameOver sie lesen kann.
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