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Do, 09:00 Uhr
26.05.2022
Lichtblick der Woche von Pfarrerin Theresa Hauser

Himmelfahrt mit Pusteblumen

Zugegeben: unser Garten ist ganz schön wild. Ein herrliches Durcheinander an bunten Frühlingsblumen war das dort in den letzten Monaten. Zuletzt war die Wiesenfläche gelb, sonnengelb. Da blühte der Löwenzahn hier fast flächendeckend. Wie auf einer Plantage, dicht an dicht...

Kurz darauf hatten sich alle Blüten, bis auf ein paar Nachzügler, verschlossen. Alles verblüht. Vorbei die leuchtende Pracht. Tot?

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Was dann geschieht kann man nicht sehen, nur ahnen: da verwandelt sich etwas im Innern. In den geschlossenen Blüten wachsen die Fallschirme heran. Die ersten strecken schon eine Art Pinsel in die Höhe. Nach ein paar Tagen werden sie daraus eine Kugel geformt haben aus flugfähigen Samen: „Pusteblumen“. Wenn Kinder oder junggebliebene Erwachsene die milchigen Stängel abrupfen und hinein pusten in den Ballon aus Sternen, dann stieben die Fallschirm-Samen in Wolken davon. Und verbreiten ihre gute Botschaft: eine schwebende, zarte Botschaft für die Umgebung, die noch nichts gehört hat vom Wunder des Löwenzahns. Sie erzählen von der Verwandlung einer abgestorbenen Blüte in ein luftiges Gebilde. Das saust dann zu Tausenden davon in den Frühjahrshimmel. Zu Himmelfahrt. Und verbreitet neues Leben.

So sehr ich mich auch darüber ärgere, dass der Löwenzahn in unserem Garten wie Unkraut wuchert – ich komme nicht umhin, die Pusteblumen zu lieben. Wenn die Fallschirmchen gen Himmel schweben, dann schicke ich meine Wünsche mit, meine Hoffnungen und meine Gebete. Und vertraue darauf, dass die nicht auf Nimmerwiedersehen gen Himmel verschwinden. Sondern mit neuem Leben irgendwie zu mir zurückkommen. Wie die Pusteblumensamen. Und wenn die Hoffnung dann wie Unkraut wächst und wuchert in der Welt und Wünsche Früchte tragen– da hab ich nichts dagegen.

Ich wünsche Ihnen ein frohes Himmelfahrtswochenende! Mögen Ihre Wünsche, Hoffnungen und Gebete wie Pusteblumenschirmchen zum Himmel steigen und mit neuem Leben zu Ihnen zurückkehren.
Pfarrerin Theresa Hauser, Pfarrbereich Greußen
Autor: red

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