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Mi, 14:43 Uhr
30.11.2022
Lass uns übers Wetter reden

Sonne satt und viel zu wenig Regen

Das Wetter eignet sich bekanntermaßen bestens um behäbige Konversationen zu beleben. Wer Gesprächsstoff braucht, dem können die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes Interessantes bieten, etwa zum November der ungewöhnlich sonnig und viel zu trocken war...

Regen, vielleicht auch mal Schnee, viele Nebeltage, kühle Temperaturen und eine Sonnenscheibe, die sich hinter einer tiefgrauen Wolkensuppe nur noch erahnen lässt - so kannte man den klassischen November. Und 2022? Hier zeigte sich die Sonne sehr oft, bei vorrangig milder und im Norden auch niederschlagsarmer Witterung.

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Im Norden grüßten in einer kurzen Szene auf dem Weg in die dritte Monatsdekade auch mal Väterchen Frost und Frau Holle. Aufs Ganze gesehen war der letzte Herbstmonat zu warm, zu trocken und sehr sonnig. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.

Kaltluftvorstoß drosselte die zu milde Witterung vorübergehend
Das diesjährige Novembermittel der Lufttemperatur lag mit 6,4 Grad Celsius (°C) um 2,4 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung +1,6 Grad.

Dank der Südwest- bis Westströmung blieb uns das im Oktober gesteigerte Temperaturniveau auch im November weitgehend erhalten. Auf zum Teil über 20 °C kletterten die Höchstwerte in den ersten beiden Novemberwochen. Dabei lief Müllheim, südlich von Freiburg, am 8. mit 20,5 °C allen anderen Messungen den Rang ab. Ende der zweiten Novemberdekade reihte sich eine kurze, aber pikante Kostprobe des Winters ein. Zwischen dem 19. und 21. berichteten zahlreiche nord- und mitteldeutsche Stationen über die „strengsten“ Fröste in diesem Jahr. In den Mittelgebirgen wurde sogar die Marke von -10 °C unterschritten. Im Oberharz am Brocken wurde am 20. mit -11,6 °C der bundesweite Tiefstwert erreicht.

Deutlich zu wenig Niederschlag im November
Im letzten Herbstmonat fielen mit rund 50 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nur etwa drei Viertel des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (66 l/m²).

Im November sah die Zorge in Nordhausen mehr wie ein Bach und nicht wie ein Fluss aus (Foto: nnz-Archiv) Im November sah die Zorge in Nordhausen mehr wie ein Bach und nicht wie ein Fluss aus (Foto: nnz-Archiv)


Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte die Menge etwa 80 Prozent des Solls (63 l/m²). Im Schwarzwald wurden vom DWD die höchsten Tages- und Monatssummen gemessen. So fielen allein am 17. in Freudenstadt-Kniebis 57,8 l/m² und in Baiersbronn-Ruhestein über den Monat verteilt etwa 270 l/m². Der Nordosten klagte hingegen über ein enormes Niederschlagsdefizit. Unter 10 l/m² - teilweise als Schnee – wurden häufig nur aufgefangen. Deutlich eingeschneit waren die höheren Lagen der Mittelgebirge zu Beginn der dritten Monatsdekade. Zeitweise lagen über 10 cm Schnee.

Am sonnigsten war es im Westen und Osten
Mit 75 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im November ihr Soll von 53 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um fast 40 Prozent. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 lag die positive Abweichung in einer ähnlichen Größenordnung. Vor allem in den östlichen Regionen sowie in Nordrhein-Westfalen befand sich die Sonne abseits der Berge mit über 100 Stunden Sonnenschein auf Rekordkurs. Im äußersten Norden halbierte sich diese Summe.
Autor: red

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