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So, 12:02 Uhr
04.12.2022
Eltern besorgt über Medienkonsum

Hängen die Kleinsten zu oft vor der Glotze? 

Auch wenn sich viele Jugendliche und Erwachsene ein Leben ohne Smartphone kaum noch vorstellen können: Für die Jüngsten ist der Fernseher ihr Lieblingsmedium Nummer eins. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen forsa-Umfrage...

Die Umfrage wurde unter 1.001 Eltern mit Kindern zwischen zwei und zwölf Jahren im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse durchgeführt. Damit verweist das Fernsehgerät als bevorzugt genutztes Medium (85 Prozent) Tablet und Smartphone klar auf die Ränge zwei und drei (63 bzw. 59 Prozent).

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Einzig die Teilgruppe der Zehn- bis Zwölfjährigen nutzt das Smartphone etwas häufiger als den Fernseher (90 zu 86 Prozent). Mit einigem Abstand folgen in der Rankingliste der Jüngsten Spielekonsole (40 Prozent) sowie Computer, Laptop oder Notebook (30 Prozent). Lediglich zwölf Prozent der befragten Eltern von Zwei- bis Vierjährigen geben an, dass ihr Kind noch keines dieser Geräte nutzt.

Mediennutzung bis 12 Jahre (Foto: KKH) Mediennutzung bis 12 Jahre (Foto: KKH)


Wie viele Stunden verbringen Kids vor Bildschirmen?
„Leg‘ doch mal das Smartphone weg“ oder „Mach‘ doch mal die Kiste aus“: In welcher Familie gehören diese Sätze nicht zum Alltag? Stellt sich die Frage, wie viel Zeit die Jüngsten tatsächlich mit Fernseher, Handy & Co. verbringen? In der aktuellen Umfrage gehen 43 Prozent der Eltern davon aus, dass ihr Kind ab zwei bis zwölf Jahren mindestens eine Stunde pro Tag unter der Woche auf einen Bildschirm schaut. Hierbei gilt: je älter, desto länger. Denn während das auf 77 Prozent der Zehn- bis Zwölfjährigen zutrifft, ist das nach Einschätzung der Eltern lediglich bei 36 Prozent der Fünf- bis Neunjährigen der Fall und bei 17 Prozent der zwei- bis vierjährigen Kids. Lediglich 14 Prozent der Mütter und Väter geben an, dass ihr Kind täglich auf zwei bis drei Stunden kommt.

Dabei zeigen sich zwischen Mädchen und Jungen kaum Unterschiede. „Eltern setzen ganz bewusst Regeln ein, um die Zeit ihrer Kinder vor dem Bildschirm einzuschränken – auch damit sie einen abwechslungsreichen Alltag haben. Das zeigen sowohl diese Zahlen als auch Gespräche mit Eltern im Rahmen unserer digitalen Vorträge zum Thema ‚Gesund Aufwachsen in der digitalen Welt‘“, sagt KKH-Psychologin Franziska Klemm. Wenig überraschend: An Wochenenden verbringen viele Kinder allerdings deutlich mehr Zeit vor Fernseher, PC-Monitor oder Smartphone-Display als unter der Woche.

Eine für alle gültige Antwort auf die Frage, wie lange Kinder digitale Medien nutzen dürfen, gibt es laut Klemm nicht, denn: Jedes Kind ist einzigartig und entwickelt sich individuell. Bis Ende des zweiten Lebensjahres haben digitale Medien für Kinder keinen wirklichen Nutzen. Danach kommt es neben der Zeit besonders auf die Inhalte und die Art der Nutzung an.

„Um einschätzen zu können, ob Länge oder Inhalt der Medienzeit für ein Kind zu viel sind, sollten Eltern ihren Nachwuchs beobachten. Reagiert das Kind mit Gereiztheit, Unkonzentriertheit oder vermehrtem Bewegungsdrang, sind dies Anzeichen dafür, dass die Medienzeit gegebenenfalls angepasst werden sollte.“ Zu den Gretchenfragen von Eltern zählt auch, ab welchem Alter sie ihr Kind an Smartphone, Internet & Co. heranführen sollten. Auch das hängt laut Klemm vom individuellen Entwicklungsstand des Kindes ab: „Das Wichtigste ist, dass Eltern ihr Kind bei der Mediennutzung begleiten und es Schritt für Schritt an die digitale Welt heranführen. Das ist vergleichbar damit, Kindern ein sicheres Verhalten im Straßenverkehr beizubringen.“

Was Eltern Sorgenfalten auf die Stirn treibt
Die Corona-Pandemie hat die Mediennutzung bei Kindern deutlich intensiviert und auch forciert, dass Kinder früher mit Medien in Kontakt kommen – sei es durch lange Zeit geschlossene Kitas oder Homeschooling. Medien bergen enormes Potential für die Kindesentwicklung, gleich ob als Informationsquelle, Erlebnis- und Kreativquelle oder Brücke zu Schule und Freunden. Doch sie haben auch Schattenseiten. Und die sind Eltern bewusst, wie die Umfrage zeigt. So bereitet mehr als der Hälfte der befragten Eltern (54 Prozent) Sorgen, dass ihr Kind durch die Nutzung digitaler Medien negative Erfahrungen machen könnte – sei es, dass es nicht altersgerechte oder gefährliche Inhalte konsumiert oder Opfer von Cyber-Mobbing werden könnte.

Elternsorgen mit Blick auf den Medienkonsum (Foto: KKH) Elternsorgen mit Blick auf den Medienkonsum (Foto: KKH)


Sorge Nummer zwei: Knapp die Hälfte der befragten Eltern (43 Prozent) befürchtet, dass sich die Nutzung digitaler Medien negativ auf die Gesundheit ihres Kindes auswirken könnte. Und auch die Angst, dass bei Kindern Familie, Freunde und Hobbys durch den Medienkonsum zu kurz kommen, treibt rund jedes dritte befragte Elternteil um (34 Prozent). Sorgen von Eltern sollten nach Meinung von Franziska Klemm immer ernst genommen werden. Denn: „Übermäßige, unkontrollierte Mediennutzung und der Kontakt zu nicht kindgerechten Inhalten können sich negativ auf die Gesundheit von Kindern auswirken. Störungen der motorischen oder sprachlichen Entwicklung, Schlaf- sowie auch Konzentrationsprobleme können Folgen sein. Medienkonsum ist daher ein zentrales Gesundheitsthema – auch schon bevor wir uns überhaupt Gedanken über das Suchtpotential machen.“ 

Echt oder „Fake“?
Wie lässt sich nun möglichen gesundheitlichen Risiken vorbeugen? Ein zentraler Schlüssel zur Prävention liegt in der Medienkompetenz. Sie zählt heute wie Lesen, Rechnen und Schreiben zu den unverzichtbaren Kernkompetenzen. Entscheidend hierbei ist, dass Kinder nicht nur lernen, digitale Medien zu nutzen, sondern sie selbstbestimmt, aktiv und sicher einsetzen können. Zentrales Vorbild für Kinder beim Erlernen eines kompetenten Medienumgangs sind ihre Eltern. „Sie können die Medienkompetenz am besten dadurch fördern, dass sie Medien vor Kinderaugen achtsam und zielgerichtet einsetzen und eine gute Balance zwischen On- und Offline-Zeiten vorleben“, rät die Psychologin. „Wenn sie dann noch die Mediennutzung aktiv begleiten und im Gespräch bleiben, was ihr Kind online erlebt, haben sie den wichtigsten Grundstein für einen gesunden Umgang mit Medien gelegt.“

Der KKH liegt die gesunde Entwicklung von Kindern am Herzen. Daher hat sie eine Reihe von Tipps rund um einen reflektierten Medienumgang von Kindern zusammengestellt, zu finden unter kkh.de/mediennutzung – inklusive Selbstcheck ‚Ist mein Kind bereit für ein Smartphone?‘ (kkh.de/checkliste-smartphone) und Medientagebuch (kkh.de/kkh-medientagebuch). 
Autor: red

Kommentare
NDH-Kanne
05.12.2022, 07.55 Uhr
Glotze ?
Schuld ist das ganze Internet geworden !
Und noch dazu die so genannten Arschnetzwerke :-) ,Sorry .
Schaut euch doch mal um wie Adipös / Dick unsere Kinder und Jugend geworden sind in den Jahren,kein Wunder.
Und diese Entwicklung wird noch zunehmen drastisch.
---
So ich treffe mich mit Freunden nacher persönlich,das macht Spaß dann.
Echter-Nordhaeuser
05.12.2022, 09.13 Uhr
Es ist doch so gewollt
Was für ein Theater, die Digitalisierung muss voran getrieben werden. Nun hat man wieder den nächsten Salat. Unsere Kinder hängen nur vor dem Rechner oder Handy und kein Ende in Sicht. Zum Teil werden Schulen geschlossen weil sie Energie sparen sollen oder Lehrkräfte sind Krank, Fehlen und die Kinder müssen Aufgaben Online machen. Aber auch Eltern kommen zum Teil an ihre Grenzen um ihre Kinder nach Feierabend noch zu Unterrichten.
Aber hoch lebe die Digitalisierung!!!
Schnapshäuser
05.12.2022, 10.18 Uhr
Staatliche Ziele
Wenn das Staatsfernsehen nun schon seit Jahrzehnten einen extra Kindersender von 6 Uhr bis in die Puppen anbietet, mit einem Inhalt, im allgemeinem unter Null und viele Eltern froh sind das es so einen Sinnvollen
Sender gibt dann hat der Staat sein Ziel erreicht.

Allen eine Schöne Woche
HisMastersVoise
05.12.2022, 11.23 Uhr
Momment mal !!!
Hier glaubt doch nicht allen Ernstes jemand, daß die Medien schuld sind am Konsumverhalten der Kinder. Wenn die Eltern nicht in der Lage sind, die Regeln für solch wichtige Bereiche des Lebens und der Entwicklung ihrer Kinder auf zu stellen und auch durch zu setzen, dann ist das ausschließlich Schuld des Elternhauses. Es ist doch so bequem, die Kleinen vor der Glotze zu parken und sie mit werbeverseuchten Inhalten zu paralysieren, anstatt mit ihnen ins Freie zu gehen und den ersten Schneemann zu bauen oder durch die Natur zu wandern oder oder oder. In unserer Rundumsorglosgesellschaft wird sich doch vom Staat um alles gekümmert....scheint es. Aber es ist die verd....te Pflicht der Eltern, sich um ihren Nachwuchs zu kümmern. Schließlich haben sie auch mit dem Verzicht auf Verhütung bewußt diesen Akt der Schöpfung mit allen seinen Konsequenzen über zwanzig und mehr Jahre erst begonnen. Natürlich sind die Kleinen die Konsumenten von Morgen. Damit sind sie für die Werbeindustrie und alles dahinter stehende nichts anderes als der Umsatz von Morgen. Um es ganz deutlich zu sagen. Die Eltern und ihre Erziehung entscheidet darüber, ob aus den Kindern die Zukunft unserer Gesellschaft oder die tumpe Masse an Konsumenten für all den Müll wird, der uns tagtäglich in den Medien präsentiert wird. Wenn die Eltern nicht begreifen, dann sind unsere Kinder die Handelsware. Die MARTIX ist gar nicht so weit weg!!!
Kobold2
05.12.2022, 17.57 Uhr
Da hab ich wohl
was verpasst? Das Internet ist schuld und die Gernesehanstalten das sie ein ganztags Angebot bereit stellen?????
Wo ist die staatliche Zwangsverordnung, das man das alles konsumieren muss? Ich bekomme hier richtig Angst, das ich allein entscheide, was ich sehen und hören will und wieviel Zeit ich dabei verbringe.
Ein ganzer Teil ist schon lange nicht mehr in der Lage sich selbst zu beschäftigen und seine Freizeit aktiv zu gestalten. Man lässt sich lieber bequem von aussen berieseln und folgt teilweise dem Herdentrieb, das man ja nichts davon verpassen darf, um mitreden zu können und um nicht als Außenseiter zu gelten. Da kommt selbst die Initiative für einen eigenen Standpunkt nicht mehr auf.
Wenn es die Eltern vorleben, braucht man sich über die Vorlieben des Nachwuchses nicht wundern.
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