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Mi, 09:59 Uhr
24.05.2023
Je höher, desto besser

Hohe Unterstützung für bedingungsloses Grundeinkommen

Ungebrochen von Corona oder Krisen stimmt die Mehrheit der Deutschen einem bedingungslosen Grundeinkommen zu. Das ergeben zwei repräsentative Befragungen aus dem Sommer 2022, die Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und der Universität Konstanz durchgeführt und analysiert haben...

Vor allem Menschen mit geringem Einkommen und großen Sorgen über die eigene wirtschaftliche Situation unterstützen die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens. Die Befragung von Wissenschaftlern der Uni Konstanz erlaubt durch Anwendung innovativer Umfragemethoden, die Bedeutung einzelner Aspekte eines fiktiven Grundeinkommens abzuschätzen.

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Demnach steigt die Zustimmung für ein Grundeinkommen, je höher es ausfällt – die größte Unterstützung hätten 1.200 Euro im Monat. Ebenso steigt die Unterstützung, wenn das bedingungslose Grundeinkommen an Deutsche oder Menschen, die länger als fünf Jahre in Deutschland leben, ausgezahlt würde. Zur Finanzierung eines Grundeinkommens unterstützen die meisten Befragten die Erhöhung von Einkommen- und Vermögensteuern.

Umfrage zur Grundsicherung (Foto: DIW Berlin) Umfrage zur Grundsicherung (Foto: DIW Berlin)


„Politisch ist das bedingungslose Grundeinkommen hoch umstritten, doch genießt es seit Jahren hohe Popularität in der Bevölkerung“, sagt Jürgen Schupp, Wissenschaftler in der Infrastruktureinrichtung Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) im DIW Berlin und einer der Autoren der Studie. „Die politische Zustimmung zum Grundeinkommen ist also vorhanden – es sollte daher in künftigen Debatten über die Transformation der Sozialsysteme berücksichtigt werden.“

Die Studie analysiert Zustimmung oder Ablehnung in Verbindung mit sozialen und demographischen Merkmalen wie Alter, Haushaltsnettoeinkommen oder auch Lebenszufriedenheit der Menschen. Sie wurden in einer repräsentativen Online-Erhebung unter Wahlberechtigten in Deutschland ermittelt. Vor allem jüngere Leute, Menschen mit niedrigem Einkommen oder geringer Lebenszufriedenheit befürworten demnach ein Grundeinkommen. Auffallend ist auch, dass vor allem Befragte mit großen Sorgen über Klima und Umwelt einem Grundeinkommen zustimmen.

Erstmalig analysiert die Studie die Präferenzen der Wohnbevölkerung in Deutschland zu einer möglichen Ausgestaltung eines bedingungslosen Grundeinkommens. Dafür haben Marius R. Busemeyer (Universität Konstanz) und Adrian Rinscheid (Universitäten Nijmegen und Konstanz) die Daten einer zweiten repräsentativen Befragung von 4.500 Menschen zwischen 18 bis 84 Jahren in Deutschland mit verschiedenen Möglichkeiten eines Grundeinkommens verbunden. „Besonders interessant an den Ergebnissen ist, dass ein Grundeinkommen ohne weitere Bedingungen tatsächlich die beliebteste Option wäre,“ sagt Marius Busemeyer, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Konstanz und Sprecher des Exzellenzclusters „The Politics of Inequality“. Adrian Rinscheid, Assistenzprofessor für Umweltpolitik an der Universität Nijmegen und Gastforscher am Konstanzer Exzellenzcluster, ergänzt: „Unsere Ergebnisse zeigen außerdem, dass in der Bevölkerung durchaus Unterstützung für eine engagierte Umverteilungspolitik vorhanden ist.“

Die Ergebnisse aus dem Sommer 2022 bestätigen die seit Jahren hohe Zustimmung in Deutschland zwischen 45 und 53 Prozent zum bedingungslosen Grundeinkommen. Am DIW Berlin läuft derzeit ein Pilotprojekt des Vereins Mein Grundeinkommen in Kooperation mit mehreren wissenschaftlichen Instituten wie dem DIW Berlin zu den individuellen Wirkungen eines bedingungslosen Grundeinkommens von 1.200 Euro pro Monat für die Dauer von drei Jahren. Die Ergebnisse werden im Sommer 2024 veröffentlicht. Studienleiter Jürgen Schupp: „Ein garantiertes Grundeinkommen könnte die Menschen in die Lage versetzen, aus einer stärkeren ökonomischen Position und größeren Verlässlichkeit künftige Herausforderungen zu bewältigen, die etwa in den Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels oder technologischen Umwälzungen am Arbeitsplatz ihre Ursachen haben.“
Autor: red

Kommentare
geloescht.20230927
24.05.2023, 10.14 Uhr
Luxus pur
„Politisch ist das bedingungslose Grundeinkommen hoch umstritten, doch genießt es seit Jahren hohe Popularität in der Bevölkerung“, wird berichtet.
Na klar, vor allen bei denen, die keinen Bock auf Maloche haben und sich lieber in der "sozialen Hängematte" sonnen!
Germany machts möglich. :-(
emmerssen
24.05.2023, 11.06 Uhr
Alles Wünsche
Aus Wolkenkuckucksheim. Richtig wäre ein Mindestlohn von dem man vernünftig leben kann und endlich eine Reichensteuer. Aber ich glaube schließt man eher Frieden mit Russland als so etwas.
Alex Gösel
24.05.2023, 12.18 Uhr
Grundeinkommen?
Bis vor über einem Jahr war auch Ich ein recht großer Skeptiker eines "bedingungslosen Grundeinkommens" und schlug eher sowas wie ein "bedingungsarmes Grundeinkommen" vor (z. B. ein Millionär braucht kein Grundeinkommen). Ein "bedingungsarmes Grundeinkommen" befürworte ich jedoch heute.

Seit dem russisch-ukrainischen Krieg habe Ich meine Meinung allerdings grundlegend geändert: Ja, ein bedingungsarmes Grundeinkommen kann kommen, solange wie Wirtschafts- und Kriegsmonopole zu Lasten von Mensch und Umwelt höchste Gewinne einfahren und diese zudem nicht oder kaum versteuern. Hier kann nur eine hohe Gewinnsteuer oder eine Umverteilung Abhilfe schaffen. Diese Steuer dient zugleich zur Finanzierung des Grundeinkommens.

Leider wird dies aber bei der derzeitigen politischen Lage nicht funktionieren: bekleiden doch unsere "Volksvertreter" meist selber irgendwelche hohen Aufsichtsratsposten und bekommen dafür neben ihrem Politikergehalt noch jede Menge andere Gelder, oder?

Eigentlich ist es eine Schande und ein Hilferuf, wenn über 50Prozent der Befragten ein Grundeinkommen befürworten, oder? Richtiger wäre es, wenn Unternehmen verpflichtet wären vernünftige Löhne, und nicht nur MINDEST- oder gar MINIMALLÖHNE, zu zahlen sowie ordentliche Arbeitsbedingungen zu schaffen! Aber das würde ja zu Lasten der UnternehmerPROFITE gehen und das geht nunmal gernicht! Oder irre Ich mich hier?

Leider kommen auch von den sog. "sozialen und kämpferischen" Gewerkschaften kaum Forderungen oder Vorschläge in dieser Richtung. Soviel zu Thema "Gewerkschaften".

Mich würde ja eine Meinung der BGE-Partei um Frau Schickschneit interessieren oder gibt es diesen "Club" schon nicht mehr?

Allerdings gibt es für mich dann doch nur eine vernünftige Lösung: diese heißt ...
Echter-Nordhaeuser
24.05.2023, 13.18 Uhr
Künftigen Debatten.....
Das einzige wo man debattiert ist Fahrverbot für Verbrenner, Heizungsgesetzt und andere unwichtigen Dinge die wir nicht brauchen.
Hauptsache die Diäten stimmen Schaufeln sich die Taschen voll und die Bevölkerung lässt man aussen vor.
Hallogemeinde
24.05.2023, 15.54 Uhr
na klar...
bedingungsloses Grundeinkommen und die Idioten die arbeiten gehen bestraft man dafür mit Anhebung des Rentenalters. Irgendwer muss es ja finanzieren. Weiter so....
Hallogemeinde
24.05.2023, 16.01 Uhr
Frage an Frau Gösel
warum sind immer die Leute die nichts auf die reihe bekommen der Meinung man müsse von den Konzernen abschöpfen, Gewinne höher versteuern oder umverteilen? Diese Firmen arbeiten für ihr Geld und das ist auch gut so. Warum soll eine Firma ihren Gewinn teilen? Würden Sie das tun an der Stelle? Meinen Sie nicht auch, dass dann die Firmen lieber ins Ausland gehen und dann hier in Deutschland alles den Bach runter geht?
Psychoanalytiker
24.05.2023, 18.03 Uhr
Ich bin ...
FÜR ein Grundeinkommen, wenn dies dazu führt, dass diejenigen, die "frühmorgens" ihren Allerwertesten aus dem Bett heben und zur Arbeit gehen oder die, die mal gearbeitet haben, ihren Verdienst oder ihre Rente im vollen Umfang hinzubekommen, also Arbeit so belohnt wird.

Interessant ist für mich, dass der beschriebene Versuch über 3 Jahre hinweg läuft, und nichts darüber steht, dass die "Versuchskarnickel" auf Atbeitssuche gehen, oder der Versuch abgebrochen wird, wenn eine geeignete Arbeit gefunden wurde.

Daher bitte ich um nähere Beschreibung der Idee ... .
bleibtmalfeinineurer
24.05.2023, 18.21 Uhr
Das BGE wäre...
...eine Katastrophe für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Bereits heute fehlen an jeder Ecke qualifizierte und auch wenig qualifizierte Leute.... und es werden in den nächsten Jahren nicht mehr. Wenn von denen dann auch nich welche weniger oder gar nicht mehr arbeiten wollen/müssen... dann wird es richtig gefährlich für in Deutschland ansässige Unternehmen....und damit für Arbeitsplätze und Steuereinnahmen und Rentenbeiträge...und damit am Ende für das BGE selbst...

Da müssen nicht mal irgendwelche Steuern erhöht werden...

Es gibt nunmal nix umsonst...
diskobolos
24.05.2023, 19.21 Uhr
Eigentlich gibt es doch soetwas schon . . .
Es heißt Bürgergeld. Ach so, dazu muss man Bedürftigkeit nachweisen. Einem wohlhabenden Erben würde man doch wohl ein BGE nicht zugestehen, oder?

Einige Probleme habe ich mit dem BGE noch
1) Abgrenzung: Wer genau sollte es erhalten? Nur deutsche Staatsbürger? Da würde wohl die EU Einspruch erheben: Zumindest hier lebende EU-Ausländer könnte man wohl nicht ausschließen. Schon das würde viel Volk anziehen. Sollen es auch Deutsche, die z. B. in Thailand wohnen, erhalten?

2) Finanzierung: Offenbar würden mit Einführung des BGE einige Leute mehr Geld erhalten als heute. Dafür andere, die arbeiten gehen, dann weniger. Warum sollte diese Gruppe damit einverstanden sein?

Die genannte Studie müsste man sich mal genauer ansehen. Eine Antwort auf eine Frage wie: "Sind Sie für das BGE", hängt doch sehr davon ab, was sich die Antwortenden darunter vorstellen. Und das ist doch sehr verschieden . . .
RWE
24.05.2023, 20.15 Uhr
Hallo Gemeinde,
besser als in ihrem Post kann man wohl nichts zum Thema schreiben. Danke!!
Cychreides
24.05.2023, 21.55 Uhr
Keinen Cent mehr.
Wer denkt mit mehr Geld im Umlauf würde am Ende mehr übrig bleiben täuscht sich. Keinen Tag danach werden alle kräftig an der Preisschaube drehen, denn das Angebot bleibt gleich und die Nachfrage wird durch die Decke gehen. Es kann nur eine Antwort geben: Arbeit muss sich lohnen und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen muss im wirtschaftsstandort Dtl. gefördert werden. Nicht mit Reden, sondern mit niedrigen Steuern. Mit mehr in der Tasche hat auch wieder die Mehrheit Bock auf Arbeit. Motivierte MA auf der einen Seite und durch geringere Abgaben steigen auch die realen löhne, also das was übrig bleibt. Also Steuer runter für Einkommen unter 3500 brutto. Statt Geld für nichts.
Alanin
25.05.2023, 06.33 Uhr
Das BGE...
...ist wirklich klasse... Wenn es wirklich bedingungslos sein sollte, dann bekomme ich das also auch. Dann kann ich mit mir dem Geld etwas mehr Freizeit kaufen indem ich meine Arbeitszeit reduziere. Klasse, ich freue mich darauf...

Wenn da nicht die massiven Nachteile wären:

1. Das BGE verringert die Wirtschaftsleistung, denn ich werde nicht der Einzige sein, der die Arbeitszeit verringert. Vielleicht gibt es ja den ein oder anderen, der die Arbeit dann auch ganz aufgibt... es ist ja nicht so, dass uns heute schon die Arbeitskräfte fehlen...

2. Angenommen ich verringere meine Arbeitszeit nicht und erhalte weiterhin mein volles Gehalt. Bekomme jetzt aber noch das BGE on Top. Was passiert? Die verfügbare Geldmenge steigt auf der Seite der Arbeitenden an und verharrt auf dem gleichen Niveau bei der nicht arbeitenden Seite der Bevölkerung.

3. Massive Befeuerung der Inflation... Wenn plötzlich jeder z.b. 1.000 Euro mehr in der Tasche haben sollte, wird er diese auch ausgeben und damit wird der Konkurrenzkampf um die Güter verstärkt.

Wer sind die wahren Verlierer? Die, die heute schon wenig Geld haben. Denn das BGE ersetzt alle anderen staatlichen Leistungen. Es wird also das Bürgergeld gegen das BGE getauscht. Es gibt aber den Unterschied, dass die, die heute kein Bürgergeld bekommen (und Verdienst aus Arbeit haben) dann ebenso zum Empfänger werden...

Ehrlich? Wer das BGE befürwortet, hat bei der Freude über zusätzliches Geld aufgehört zu denken.
Psychoanalytiker
25.05.2023, 08.22 Uhr
@ Alanin ...
... der Grundsatz bei all den Überlegungen kann nur lauten: "Arbeit muss sich lohnen".
Und damit meine ich Arbeit gestern, heute und morgen.

Auf der einen Seite brauchen Menschen, die nicht arbeiten können auch Geld, nicht nur, weil wir eine SOZIALE Marktwirtschaft sein wollen. Auch diese Menschen haben Anspruch auf Teilhabe in diesem Land. Andererseits muss ein gewisser Abstand her, der Menschen, die arbeiten (oder mal gearbeitet haben) dafür belohnt. So einfach ist das theoretisch.

Wenn also Menschen Geld "geschenkt" bekommen, ist das für mich erst einmal o.k., weil das unser Grundgesetz so vorsieht. Wenn aber die Summe aller "Geschenke" höher ist, als die Einkommen derer, die arbeit(et)en, dann stimmt etwas nicht.

Mit "Geschenken" meine ich die Summe aus (aktuell) Bürgergeld, Wohngeld, Heizkostenzuschuss, Fahrkosten, Sozialtickets, Soozialer Hilfe, Eintrittsreduzierungen, Rezept-Zuschussbefreiungen, und ähnliche Leistungen, die Arbeitende eben nicht bekommen. Diese bekommen keine dieser "Geschenke", weil sie auf Grund diverser Bemessungsgrenzen nichts hinzubekommen. Sie müssen in solchen Fällen trotz geringer Löhne (und Renten) diese Leistungen (meist) voll "berappen", und daher muss für die geleistete Arbeit eben ein gewisser Abstand her.

Wenn ein Mensch für 45 Jahre Arbeit z.B. 1.300 € Rente erhält, weil er als Friseuse, Verkäuferin oder Putzfrau arbeitete und dadurch nur eine geringe Anzahl von Rentenpunkten erhielt, dadurch aber dennoch Bemessungsgrenzen übersteigt, dann ist es nicht o.k., wenn andere in Summe 1.400 € "geschenkt" bekommen, weil sie zu Beginn der "Rechnung" unter diesen Grenzen liegen. Dies führt zu solchen "Zuschüssen", weil immer nur das ursprüngliche Geld (z.B das Bürgergeld), aber nicht die "Zwischensummen" (plus Wohngeld, plus Heizkosten, plus ...) betrachtet werden.

Der Anreiz muss bei "Arbeit lohnt sich", und nicht bei "ich arbeite nicht, bekomme aber mehr Geld und Leistungen als die doofen Arbeitenden" liegen.

Es geht also in meiner Betrachtung für ein "Grundeinkommen" (auch Bürgergeld) um eine Abstandswahrung zwischen "Arbeit und Nicht-Arbeit".

Und darüber sollte sich die Politik eher Gedanken machen, als über ... .
Alanin
25.05.2023, 09.51 Uhr
@psychoanalytiker
Ja korrekt, Arbeit muss sich lohnen, da bin ich vollends bei Ihnen.

Ich bin auch unbedingt dafür, dass es eine Unterstützung für Bedürftige geben muss. Aber bedürftig ist in meinen Augen nur, wer nicht in der Lage ist selber für seinen Unterhalt zu sorgen.

Und genau hier sehe ich das größte Problem beim BGE. Es muss so hoch sein, dass Menschen sicher und gut davon leben können, die nicht in der Lage sind, selbst für den Unterhalt aufzukommen. Wobei hier viel einfließt: Wohnung, Kleidung, Ernährung, Klassenfahrt fürs Kind, Krankenversicherung, etc. Da kommt nicht gerade wenig zusammen. Also wie hoch muss ein BGE (oder was auch immer) sein, damit man gut davon leben kann?

Zumal ich auch das Problem der regionalen Unterschiede sehe. Wohnung in München oder Nordhausen. Kann gleich einen vierstelligen Betrag Unterschied haben. Oder muss der Münchner umziehen? Aber geschenkt, das ist nicht der springende Punkt. Wichtig ist, dass das BGE hoch genug sein muss, dass man davon leben kann.

Bedeutet aber im Umkehrschluss, dass jeder, der es bekommt, davon leben kann. Auch der, der arbeiten gehen kann.

Möchte dieser nun besser leben bzw. sich etwas über das „davon leben können“ leisten, kann er arbeiten gehen. Stockt also das auf, was zum guten Leben reicht. Damit kann er mehr Geld für eine Wohnung ausgeben, oder für Klamotten, etc. Steigende Nachfrage erzeugt steigende Preise, steigende Preise wirken sich aber auf den Finanzbedarf der Hilfsempfänger aus… das führt am Ende in eine Spirale…

Das BGE ist hier keine Hilfe. Sich lohnende Arbeit ist es und für den, der nicht arbeiten kann, muss es eine Unterstützung geben, von der gut gelebt werden kann. Aber eben nicht für jeden, sondern nur für den, der sie wirklich braucht. Und nicht für den, der halt damit klar kommt und statt zu arbeiten lieber auf der Couch liegt. Denn dafür war die soziale Unterstützung niemals gedacht.

Und schauen wir uns die Entwicklung der Kosten für soziales an, kann einem Angst und Bange werden. Denn der Anteil der Zahler wird immer geringen. Wohingegen die Kosten immer weiter steigen.
Real Human
25.05.2023, 11.13 Uhr
WISSEN worüber man redet, …
… ist die Grundvoraussetzung für eine konstruktive Auseinandersetzung mit einem Thema. Ich selbst kenne die Szene der BGE-Aktivisten einigermaßen. Mit einer Hollywoodschaukel für das BGE zu werben, ist auf Dauer ähnlich (kontra-) produktiv wie das andauernde Sich-Festkleben gegen die Klimaerwärmung.

Überhaupt:
Was bedeutet „bedingungslos“? Soll man etwa auch mit den Feinden einer Solidargemeinschaft, die ein Staat im Idealfall sein sollte, solidarisch sein? Eine Mindest-BEDINGUNG für ein Grundeinkommen (GE) sollte wenigstens ein Anzeichen von Solidarität wie die Ableistung eines FSJ oder eines Wehrdienstes sein. (Vorausgesetzt, dass der betreffende Staat wirklich eine Solidargemeinschaft ist!)

Wer die Frage stellt, ob Millionäre ein Grundeinkommen bekommen sollten, hat das Prinzip des Basic Income nicht begriffen, jedenfalls soweit es um das Modell der Negativen Einkommensteuer geht. Googeln! Danach erhält jeder (berechtigte!) Single ein monatliches Grundeinkommen von x €, das die existenziellen Grundbedürfnisse abdeckt. (Siehe auch „Maslowsche Bedürfnishierarchie“!) Wer mehr will, muss hinzuverdienen. Der Zu-Verdienst wird – progressiv oder nicht? – versteuert, womit das Grundeinkommen so zum großen Teil finanziert wird. (Weitere Finanzquellen wären z.B. die Grund- und Erbschaftssteuer vielleicht sogar eine Erbschaftsdeckelung?)

Millionär-Innen –) würden auch ein GE erhalten aber ein Zig-Faches an Steuern zahlen und damit das GE mitfinanzieren.

„Reizvoll“ wäre es z.B. für Gewerkschaften vs. Arbeit-“geber“, ob man im Gegenzug für ein komfortables GE den Kündigungsschutz minimieren sollte.

Die kostspielige und oft träge Sozialbürokratie würde gegen Null gehen.

Prognose?:

„In the year 2525, if man is still alive (…) Your arms hangin' limp at your sides Your legs got nothin' to do Some machine's doin' that for you (…) “

Utopie, Dystopie, Eutopie? …

„Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.“ (Helmut Schmidt) Wer keine hat braucht keinen Arzt mehr, denn er/sie ist schon (lebendig) tot.
Alex Gösel
25.05.2023, 11.25 Uhr
Grundeinkommen, die zweite
Ja, dass sich Arbeiten lohnen muss, ist doch unzweifelhaft, oder?

Aber wie soll man dass denn machen in einer strukturschwachen Region wie Nordhausen eine ist? Die Mehrzahl zieht um? Und dann? Erstmal woanders eine Wohnung finden, dann fehlen hier Leute, die noch Einkaufen gehen würden, also schließen wieder Geschäfte, führt wieder zu mehr Arbeitslosen usw. usf.. Oder irre ich mich?

Für die Umzugsbefürworter: dann braucht es wohl auch keine Diskussion, ob NDH "Oberzentrum" werden soll nicht, oder? Es ist eine Schraube ohne Ende.

Klar muss es so sein, dass am Ende des Arbeitslebens die Renten ausreichen müssen, aber dies ist oftmals schon heute nicht mehr so, auch bei höher gebildeten Arbeitern, wie beispielsweise Meister, Techniker oder Ingenieure, schon nicht mehr. Schon merkwürdig, oder?

Es wurde die Frage gestellt, was passiert, wenn die Probanden eine Arbeit finden. Werte fragende Person, nochmals zur Erinnerung: Es heißt "BEDINGUNGLOSES Grundeinkommen", jetzt verstanden? Daran wird diese Art von "BGE" immer kranken: ALLE sollen dieses Geld bekommen. Das geht, nur ob es nach dieser Idee wirklich funktioniert wage ich dennoch schwer zu bezweifeln. Ein "Bedingungsarmes Grundeinkommen" jedoch könnte funktionieren. (Sprich man ist kein Millionär oder kann von seinem Lohn und Gehalt locker leben usw.)

Auch kommt hier wieder die Mär der "sozialen Marktwirtschaft" auf: Diese Floskel, so möchte ich es mal nennen, ist doch schon ein Widerspruch in sich, oder? Sozial und Marktwirtschaftlich schließen sich naturgemäß völlig aus! Entweder ist ein Unternehmer Sozial oder Marktwirtschaftlich. Ist er in dem derzeit herrschenden System "sozial" existiert sein Unternehmen wohl nicht lange...

*Fortsetzung folgt*
Alex Gösel
25.05.2023, 11.26 Uhr
Grundeinkommen, die zweite *fortsetzung*
Eine Finanzierung eines "bedingungsarmen Grundeinkommens" wäre doch denkbar einfach: sobald eine Mehrzahl, sagen wir zwischen 75Prozent und 90Prozent, SV-pflichtiger Angestellter eines Unternehmens irgendwelche "Sozialhilfen" (Aufstockung durch Bürgergeld, Wohngeld, etc.) benötigt, läuft doch in diesem Unternehmen mächtig was schief oder es wird in die eigene, profitorientierte Tasche gewirtschaftet. Dem muss man entgegenwirken und diese Unternehmen durch "Strafsteuern" o. ä. zur Finanzierung eines "bedingungsarmen Grundeinkommens" zur Kasse bitten! Aber da der Staat das Eigentum der derzeit herrschenden Klasse ist, der KAPITALISTEN, brauchen gerade solche Unternehmen und Unternehmer sowas nicht zu befürchten, oder?

Es wurde auch schon die Entwicklung der Kosten ins Spiel gebracht. Woran liegt es denn, dass immer weniger eingezahlt wird? Große Unternehmen zahlen kaum noch Steuern, automatisieren vieles und benötigen somit weniger Arbeiter und Angestellte (somit gibt es wieder weniger Einzahler) oder wandern gar ins Ausland ab. Was wir davon haben, sehen wir ja beispielsweise jetzt an der derzeit herschenden "Medikamentenmisere", oder?

@Real Human: Sie sprechen hier von Ableistung eines Wehrdienstes. Sie wissen aber schon, dass derzeit ein Krieg in der Ukraine herrscht? Ich hoffe, Sie sind einer der ersten, die sich freiwillig im Kriegsfall melden! Aber bei Ihrem doch recht hohen Alter... Bei Fragen und Unklarheiten sollte Ihnen der von Herrn Schmidt zitierte Arzt helfen, oder?

Es kann somit nur eine fortschrittliche Lösung geben!

*vorerst Ende*
RWE
25.05.2023, 12.03 Uhr
Frau Gösel
zu ihrem 1. Post. Niemand muß derzeit aus Nordhausen wegziehen um Arbeit zu finden. Das sind nicht immer die Traumjobs, aber Arbeit schändet nicht. Ich würde im Zweifel auch kellnern oder im Supermakrt arbeiten bevor ich auf der faulen Haut liege.
Schauen sie auf eine Jobbörse. Eine sehr bekannte klingt so ähnlich wie Ingrid. Sie werden erstaunt sein, wie viele freie Stellen es gibt.
Und solange es so ist, müssen Sozialleistungen gekürzt werden, damit diese Stellen besetzt werden. Geleichzeitig sollte auch der Mindestlohn noch um einen Euro erhöht werden.
Wenn es, aus welchen Gründen auch immer, kaum freie Stellen gibt, dann kann man über ein BGE reden.
Alex Gösel
25.05.2023, 12.28 Uhr
"Ingrid" oder so ähnlich
Es ist doch schon traurig, dass die Behörden eine solche Misere nicht mehr in den Griff zu bekommen scheinen, oder hat das System?

Falls das System haben sollte, ist ein "bedingungsarmes Grundeinkommen" nötiger denn je, oder?

Übrigens: Es handelt sich um einen Jobbörse und es mag genug "Jobs" geben, aber gibt es auch genügend vernünftig entlohnte Arbeit? Gibt es auch Arbeit, die jedem einzelnen liegt? Raumpfleger, Verkäufer oder Maurer, um mal ein paar Beispiele zu nennen, kann halt doch nicht jeder, sonst wären dies zum einen keine Ausbildungsberufe und zum anderen sind diese arbeiten zum Teil körperlich sowie geistig doch recht anstrengend, auch dies hält nicht jeder durch! Arbeitet schändet also unter gewissen Umständen doch, oder?

Den Mindestlohn um nur einen Euro zu erhöhen halte ich bei den derzeitigen Lebenshaltungskosten doch für eine mehr als zynische Aussage! Sie wissen doch dass man am Ende nur rund 45Prozent des letzten Lohnes als monatliche Rente bekommt, oder? Rechnen Sie doch mal 45Prozent von 12 Euro. Oder, bei einer 40 Stundenwoche... Macht rund 900 Euro Rente, Brutto. Bei 13 Euro siehts auch nicht viel besser aus...
Alanin
25.05.2023, 15.09 Uhr
@Frau Gösel
Ich habe keine Ahnung in welchen Branchen Sie unterwegs sind, aber ich sehe an jeder Ecke irgendwelche Aufrufe sich zu bewerben. Arbeitgeber sind mittlerweile gezwungen jeden einzustellen, der frühmorgens nüchtern die Arbeitsstätte erreicht. Und es wird irgendwo für jeden etwas dabei sein.

Wer heute in diesem Land ernstlich arbeiten will, findet eine gut bezahlte Arbeit. Wer keine oder keine passende Ausbildung hat, der wird mit Sicherheit einen Arbeitgeber finden, der einem die Aus- oder Weiterbildung bezahlt.

Hier in der NNZ finden sich regelmäßig Jobangebote bei denen man UNGELERNT!!! über 13 Euro die Stunde verdienen kann. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Ungelernt, das bedeutet, dass man keine Voraussetzungen für den Beruf benötigt. Man muss keine drei oder fünf Jahre Ausbildung oder Studium absolvieren. Da bleiben etwas mehr als 1.700 Euro... Klar kann man damit kein Ausschweifendes Leben führen oder sich eine Immobilie finanzieren... Mit einer Ausbildung in der Tasche sieht das gleich ganz anders aus...

Bringt man genügend Bereitschaft mit, wird man in der Lage sein sich in den Betrieben nach oben arbeiten zu können. Das Geld fällt nicht vom Himmel, es will verdient werden. Verdient man es nicht selbst, muss es jemand anderes für einen tun. Und ja, es gibt mit Sicherheit Jobs, die nicht so toll sind, aber ehrlich? Da muss man mal die A-Backen zusammenkneifen und los. Ein 'das ist nichts für mich', 'das liegt mir nicht' oder 'das ist mir zu anstrengend'... Das sind faule Ausreden um ein faules Leben zu führen.

Ich wäre mich auch nicht zu fein einen Job unterhalb meiner aktuellen Position anzunehmen, ich traue mir auch zu mich an eine Kasse zu stellen und dort zu verkaufen. Bevor ich darauf angewiesen bin mich von der Gesellschaft aushalten lassen zu müssen, muss es mir schon wirklich sehr sehr dreckig gehen. Den meisten in meinem Umfeld geht es genauso.

Ich will nicht sagen, dass jeder, der auf Transferleistungen angewiesen ist, zu faul zum Arbeiten ist. Was ich aber sagen will:

1. Wer arbeiten möchte, bekommt Arbeit.
2. Der Abstand zwischen Gehalt und Transferleistung muss groß genug sein, damit es sich lohnt zu arbeiten.
A-H-S
25.05.2023, 15.47 Uhr
BGE zerstört die Gesellschaft
Es ist der sicherste Weg eine Gesellschaft zu zerstören: den Anreiz zu nehmen, dass sich Arbeit/Bildung/Einsatzbereitschaft lohnen.
Wir sind auf einem guten Weg jegliches Maß zu verlieren.

Wer sich bewegt, Risiken eingeht, muss mehr haben, als jemand, der nichts macht oder Brotloses. Nur eine Leistungsgesellschaft wird langfristig einen breiten Wohlstand erzeugen. Das BGE ist eine Schnapsidee von Verwirrten und Fantasten.

Ich habe den Worten von Alanin nichts wesentliches hinzuzufügen. Applaus.
RWE
25.05.2023, 15.51 Uhr
Frau Gösel.
wenn jemand eine Arbeit nicht "liegt", dann er er oder sie gern zu Hause bleiben. Man darf aber nicht erwarten, daß die Allgemeinheit solche "Unpässlichkeiten finanziert. Der normale Arbeitnehmer gibt schon einen Großteil SEINES Geldes in Form von Steuern und Sozialabgaben ab...Und vielen der fleißigen Arbeitnehmer, die täglich ihr Geld verdienen, paßt an manchen Tagen ihr Job auch nicht. Arbeit ist eben kein Ponyhof und in Bullerbü leben wir auch nicht.
Ich bin mir sicher, wenn man einen gar nicht so kleinen Personenkreis ein oder zwei Monate das Bürgergeld komplett streichen würde, sehr schnell "liegt" diesen Leuten dann die Arbeit.
Was die Löhne angeht...
Selbst Zeitarbeiter bekommen mindestens 13€, also mehr als der gesetzliche Mindestlohn. Generell bin ich aber für höhere Löhne. Da bin ich bei ihnen.
Das ist nicht viel. Aber man kann davon leben.
Sicher gibt es viele schwarze Schafe was die löhne angeht, generell ist aber dezeit so, daß es schwieriger ist keine Stelle zu finden als eben in Arbeit zu kommen.
Wer arbeitet muß deutlich mehr bekommen als jemand der nicht arbeitet.
Bredehder
25.05.2023, 16.46 Uhr
In der aktuellen Situation...
... verstehe ich den Sinn eines BGE auch nicht. In den 1990ern/2000ern, als sogar eine ganze "Generation Praktikum" auf dem überfüllten Arbeitsmarkt nach ihrer gefühlten Überflüssigkeit benannt wurde, hätte es in meinen Augen noch irgendeinen Sinn ergeben. Es wäre eine Idee gewesen, um die ganzen jungen, motivierten, energiegeladenen Menschen "warmzuhalten", schließlich war doch vorhersehbar, dass die Babyboomer irgendwann mal scharenweise in den Ruhestand wechseln würden.

In der heutigen Situation fände ich das ganze Geld besser investiert in bessere Schulbildung, Ausbildung, Umschulungen, Kinderbetreuung berufstätiger Eltern, mehr Förderung bei der Beschäftigung von Teilerwebsfähigen und Behinderten oder weniger bürokratische Hürden bei der Beschäftigung von Altersrentnern, die zuverdienen wollen...
Lautaro
25.05.2023, 19.08 Uhr
Nun Frau Gösel....
Sie diskutieren hier mit mit Elfenbeintürmlern, die nicht die geringste Ahnung haben. Das heutige Berufsleben der unteren Einkommensklasse ist geprägt von der Forderung....weniger Leute, die Jahr für Jahr immer mehr Belastung aushalten müssen !
Leute, die in Rente gehen werden nicht ersetzt. Aber die Arbeit anderer Abteilungen (denen es ebenso geht) sollen wir dafür übernehmen . Wenn Du älter wirst, gibt es keine altersgerechte Verwendung für Dich....entweder Du funktionierst, oder findest am Abend auf dem Sofa einen vorwurfsvollen Körper vor....der irgendwann nicht mehr mitspielt.
Das BGE ist eine gute Idee für alle, die viele Jahre in der Steuermühle standen und jetzt eben keine 20 oder 40 mehr sind.
Insofern Applaus für sie !
grobschmied56
25.05.2023, 21.21 Uhr
Money for nothing ...
... chicks for free.
Über diese dekadente, die ARBEIT und LEISTUNG von Menschen verachtende Geisteshaltung machten sich schon vor Jahrzehnten Mark Knopfler und die Dyre Straits lustig.
'Chicks for free' hatte bei denen übrigens eine etwas andere Bedeutung als 'kostenloses Brathuhn'.
RWE
25.05.2023, 21.33 Uhr
Lautaro
wie man mit älteren Arbeitnehmern umgehen muß, wenn sie in körperlich anstrengenden Berufen tätig sind..da ist noch keine vernünftige Lösung gefunden worden. Das stimmt.
Es fällt aber gerade Teilen (!!) der noch nicht 30 jährigen Personen schwer ein paar Tage pünktlich hintereinander zur Arbeit zu kommen. Fragen sie mal Personaler oder Mitarbeiter im Arbeitsamt. Das wird auch fein von Generation zu Generation weitervererbt. Ausreden sind immer da.
Von den Schneeflöckchen der Gen Z ganz zu schweigen. 8 Stunden Arbeit an 5 Tagen sind ja zuviel...
Aber gerade im Osten gibt es auch noch viele bodenständige junge Leute, die anpacken.
Insofern leben auch sie, lieber Lautaro in einen Elfenbeinturm, von welchen die Realität nicht zu sehen ist.
Alanin
25.05.2023, 22.47 Uhr
@Lautaro
Gerade in dem Fall hilft das BGE überhaupt nicht. Hier müssen andere Wege gefunden werden. Dies ist nämlich genau der Trugschluss dem viele beim BGE aufsitzen.

Das BGE würde jeder beziehen und damit die Geldmenge eines jeden erhöhen. Diese sind aber weiter im Konkurrenzkampf um die angebotenen Waren. Seien es Wohnung, Handwerker, Lebensmittel oder sonstige Dienstleistungen, einfach alles.

Es ist verständlich, dass man sich über die 1.200€ pro Person pro Monat freuen würde, die aktuell im Gespräch sind. Bei einer 4-Köpfigen Familie (Sofern auch Kinder das BGE in voller Höhe erhalten) sind das 4.800€ Familien-Einkommen. Das klingt total verlockend.

Und ehrlich? Ein monatliches Budget in dieser Höhe wird viele zum Überlegen bringen, ob es sich lohnt auf die Arbeit zu fahren. Meine Familie könnte mit dem Budget gut über die Runden kommen.

Nehmen wir dazu eine weitere Familie, beide Eltern gehen arbeiten. Bekommen jeweils die oben geschilderten 13€ die Stunde. Dann kämen für zwei Erwerbstätige nur 3.400€ zusammen.

Das BGE müsste hoch genug sein um davon leben zu können. Ist es aber hoch genug, verringert es den Anreiz überhaupt noch arbeiten zu gehen.

Sind also zwei massive Probleme. Die Inflation steigt und die Arbeitskraft der Volkswirtschaft sinkt. Und beide verstärken sich jeweils gegenseitig.

Eine bessere Lösung wäre, wenn die Steuern gesenkt würden. Angenommen ich bewohne eine Wohnung, die kostet mich 1.000€. Ich verdiene so viel, dass ich Spitzensteuersatz zahle, ebenso wie mein Vermieter. Rechnen wir der Einfachheit halber mit 50Prozent.

So muss ich 2.000€ verdienen um 1.000€ dem Vermieter zu geben, welcher 500€ davon dem Staat gibt. Von meinen 2.000€ bekommt also der Staat 1.500€ und der mit der Leistung der Wohnung nur 500€ und hat dazu noch die Kosten der Unterhaltung. Ja klar ist das Ganze stark vereinfacht, aber es zeigt das eigentliche Problem.

Und das Gleiche ist beim Treibstoff oder der Energie. Es sind nicht die Firmen, die hier den großen Teil einstreichen, nicht die Kapitalisten. Es ist der Staat und der haushaltet am Ende mit dem Geld nicht sinnvoll. Seine Gegenleistung, die ich mit den Steuern kaufe, ist ihren Preis schon lange nicht mehr wert…
Alanin
25.05.2023, 22.57 Uhr
Zweiter Teil
Die Leistungen, die ich mit meinen Abgaben finanziere sind Gesundheitsfürsorge, versuchen sie mal zeitnah einen Facharzttermin zu bekommen… hier stimmt die Leistung nicht mit dem Preis überein. Warum muss ich bei Medikamenten zuzahlen? Warum gibts gerade keine ausreichende Menge an Medikamenten?

Ich zahle für Sicherheit, die Geschichten der letzten Jahre brauche ich hier sicherlich nicht erwähnen…

Ich zahle für die Bildung meiner Kinder. Angefangen beim Kindergartenplatz, warum muss ich da noch was zuzahlen? Warum gibt es teils nicht genug Plätze? Warum schafft es der Staat nicht für ausreichend Lehrer für unsere Kinder zu sorgen? Und die Boomergeneration geht erst noch in die Rente…

Haben sie sich mal die marode Infrastruktur angeschaut? Bei der Bahn fehlt Personal, da werden ganze Verbindungen abgesagt, weil Stellwerke nicht besetzt sind. Mein Opa als ehemaliger Bahner würde sich im Grabe umdrehen, wenn er das wüsste.

Brücken sind teils reif für den Abriss, die Straßen sind teilweise in einen erbärmlichen Zustand. Die digitale Infrastruktur der Verwaltung befindet sich im Mittelalter und mit ihr jeder, der auf sie angewiesen ist.

Das sind nur ein paar Beispiele in denen man sieht, dass die Leistung nicht zum Preis passt…
Wolfi65
26.05.2023, 09.56 Uhr
Lieber Alanin
Mir hat man vor ca. 22 Jahren grinsend die Kündigung als Stellwerker in die Hand gedrückt.
Und jetzt werden angeblich wieder welche gesucht.
Meine Antwort: weiter suchen!
Und nein ich bin nicht traurig und verbittert.
Ich muss jetzt wenigsten nicht den ganzen Tag in so einer über hundert jährigen Bude verbringen und für andere noch die Verantwortung übernehmen.
Das mit Ihren Opa tut mir natürlich sehr leid, wenn er sich noch im Grabe herumdrehen muss, aber ich drehe mich jetzt maximal noch auf der Couch herum.
Und wenn es draußen kalt ist und es schneit, dann laufe ich unter Aufbringung letzten Kraftreserven zum Heizungstermostat und drehe das auf, um den vermeindlichen Überdruck in Habecks Gasreserven-Tanks zu senken, damit diese nicht noch explodieren.
Selbstverständlich auf Kosten der Allgemeinheit!
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