Di, 16:29 Uhr
03.09.2024
Stadt Leinefelde-Worbis
Müll im Wald trübt Lust am Wandern
Ende August lud das Fachamt für Öffentlichkeit, Tourismus und Kultur (ÖTK) der Stadt Leinefelde-Worbis ihre ehrenamtlichen Wanderwegewarte zu einem gemeinsamen Treffen ins Leinefelder Rathaus Wasserturm ein...
ÖTK-Mitarbeiter Matthias Fahrig informierte die Ehrenamtlichen in einer umfassenden Präsentation über aktuelle Neuerungen und ging auch auf Probleme ein, die an die Stadt herangetragen wurden.
Immer wieder fordern Spaziergänger, entlang der rund 60 Wanderwege im Stadtgebiet mehr Abfallbehälter aufzustellen, berichtete Matthias Fahrig.
In der Vergangenheit hat sich aber gezeigt, dass dies oft der falsche Weg ist, um die Verschmutzung in den Griff zu bekommen – es führt sogar zu mehr Mülltourismus. Denn sobald ein neuer Abfallbehälter aufgestellt wurde und bequem mit dem Auto erreichbar ist, häufen sich dort Säcke mit Abfällen aller Art. Ganz nach dem Motto: ‚Die Stadt holt´s schon ab‘, fügte Fahrig hinzu. Die Teilnehmer des Workshops waren sich daher einig, dass die Zahl der Abfalleimer entlang der Wanderwege eher reduziert werden sollte. Erfahrungen aus anderen Tourismusregionen haben gezeigt, dass dies gut funktioniert.
Um zu verhindern, dass Müll überhaupt in Wald und Flur landet und später teuer entsorgt werden muss, setzt die Stadt verstärkt auf frühzeitige Aufklärung. Bereits Kindergartenkinder werden bei Exkursionen für den Umweltschutz sensibilisiert und lernen, wie man sich in der Natur richtig verhält – etwa, indem man Bonbonpapier und Verpackungen wieder mit nach Hause nimmt.
Auch der Heimat- und Verkehrsverband Eichsfeld (HVE) greift das Thema Müll in der Natur auf. Eine aktuelle Aktion informiert auf Schautafeln an beliebten Rastplätzen darüber, wie lange achtlos weggeworfener Müll in der Natur bleibt: Eine Bananenschale braucht etwa drei Monate, eine Zigarettenkippe bis zu 60 Jahre, eine Cola-Dose 150 Jahre und eine Plastikflasche sogar 500 Jahre. Eine Glasflasche kann bis zu 4000 Jahre überdauern.
Positives hatte Matthias Fahrig ebenfalls zu berichten: Viele der in die Jahre gekommene Schutzhütten wurden bereits ersetzt oder repariert, und weitere Instandsetzungen sind geplant. Neue Rastmöglichkeiten gibt es jetzt unter anderem am Hockelrain, am TOP-Wanderweg Scharfenstein, am Beinröder Weg oberhalb von Beuren und am Gut Beinrode. Außerdem wurde die Hütte am Parkplatz unterhalb des Scharfensteins renoviert. Neben den klassischen Waldschenken hat die Stadt in diesem Jahr auch zwei sogenannte Sonnenliegen aufgestellt, bei Kallmerode und am Hockelrain, die zum gemütlichen Genießen der Aussicht einladen.
Stadt unterstützt Deutschen Wandertag
Die Stadt Leinefelde-Worbis beteiligt sich auch am Deutschen Wandertag 2024, der vom 19. bis 22. September in Heiligenstadt stattfindet. Angeboten werden geführte Wanderungen auf den TOP-Wanderwegen Bodenstein und Scharfenstein, bei denen die Teilnehmer interessante Informationen entlang der Strecken erhalten. Eine spezielle Tour vermittelt Grundlagen des Survivaltrainings. Stadtführungen durch Leinefelde runden das Angebot ab. Unsere Touren waren schnell ausgebucht, das Maximum an Teilnehmern ist erreicht, freute sich Matthias Fahrig, der gemeinsam mit seinen Kollegen Matthias Walz und Tim Krchov als Wanderführer im Einsatz sein wird.
Heiko Kruse, neuer Sachbearbeiter für touristische Infrastruktur beim Landkreis, informierte über den aktuellen Stand der Planungen. Er hob die Bedeutung des Deutschen Wandertages für die Region hervor und nannte als Beispiel die Pläne der Kreisverwaltung, den 280 Kilometer langen Eichsfeldwanderweg entlang der Kreisgrenze auszubauen und besser zu vermarkten.
Um die vielfältigen Aufgaben des Bauhofes und der Wegewarte besser bewältigen zu können, empfiehlt der Landkreis Eichsfeld, kleinere Rundwege um die Ortschaften zu reduzieren und die Pflegemaßnahmen auf die Fern- und Regionalwege sowie die TOP-Wanderwege zu konzentrieren.
Hintergrund:
Wanderwegewarte der Stadt Leinefelde-Worbis
Insgesamt 22 Ortswegewarte unterstützen die Stadt ehrenamtlich bei der Markierung und Beschilderung der rund 60 Wanderwege mit einer Gesamtlänge von 500 Kilometern. Sie kontrollieren die Wanderinfrastruktur, reinigen die Wegweiser und melden Vandalismus oder Müllablagerungen an Rastplätzen und Schutzhütten der Stadtverwaltung. Zweimal im Jahr führen sie Kontrollgänge durch und beheben kleinere Mängel selbst. Außerdem informieren sie die Kommune oder das zuständige Forstamt über mögliche Gefahren wie herabfallende Äste oder instabile Bäume. Bei regelmäßigen Treffen werden alle Informationen schließlich zusammengetragen und ausgewertet.
Zahlen/Fakten:
Pro Jahr sammeln städtische Bauhofmitarbeiter mindestens 60 Tonnen Müll ein
Im Stadtgebiet gibt es mehr als 600 Mülleimer, in denen jährlich 35 Tonnen Müll anfallen
Rund 30 Tonnen Müll werden in Leinefelde-Worbis jedes Jahr illegal abgeladen und müssen teuer entsorgt werden – darunter Kühlschränke, Reifen, Autobatterien, Farben, Altöl, Asbestplatten oder Fernseher. Die Entsorgung kostet die Kommune jährlich mindestens 15.000 Euro zusätzlich
Autor: redÖTK-Mitarbeiter Matthias Fahrig informierte die Ehrenamtlichen in einer umfassenden Präsentation über aktuelle Neuerungen und ging auch auf Probleme ein, die an die Stadt herangetragen wurden.
Immer wieder fordern Spaziergänger, entlang der rund 60 Wanderwege im Stadtgebiet mehr Abfallbehälter aufzustellen, berichtete Matthias Fahrig.
In der Vergangenheit hat sich aber gezeigt, dass dies oft der falsche Weg ist, um die Verschmutzung in den Griff zu bekommen – es führt sogar zu mehr Mülltourismus. Denn sobald ein neuer Abfallbehälter aufgestellt wurde und bequem mit dem Auto erreichbar ist, häufen sich dort Säcke mit Abfällen aller Art. Ganz nach dem Motto: ‚Die Stadt holt´s schon ab‘, fügte Fahrig hinzu. Die Teilnehmer des Workshops waren sich daher einig, dass die Zahl der Abfalleimer entlang der Wanderwege eher reduziert werden sollte. Erfahrungen aus anderen Tourismusregionen haben gezeigt, dass dies gut funktioniert.
Um zu verhindern, dass Müll überhaupt in Wald und Flur landet und später teuer entsorgt werden muss, setzt die Stadt verstärkt auf frühzeitige Aufklärung. Bereits Kindergartenkinder werden bei Exkursionen für den Umweltschutz sensibilisiert und lernen, wie man sich in der Natur richtig verhält – etwa, indem man Bonbonpapier und Verpackungen wieder mit nach Hause nimmt.
Auch der Heimat- und Verkehrsverband Eichsfeld (HVE) greift das Thema Müll in der Natur auf. Eine aktuelle Aktion informiert auf Schautafeln an beliebten Rastplätzen darüber, wie lange achtlos weggeworfener Müll in der Natur bleibt: Eine Bananenschale braucht etwa drei Monate, eine Zigarettenkippe bis zu 60 Jahre, eine Cola-Dose 150 Jahre und eine Plastikflasche sogar 500 Jahre. Eine Glasflasche kann bis zu 4000 Jahre überdauern.
Positives hatte Matthias Fahrig ebenfalls zu berichten: Viele der in die Jahre gekommene Schutzhütten wurden bereits ersetzt oder repariert, und weitere Instandsetzungen sind geplant. Neue Rastmöglichkeiten gibt es jetzt unter anderem am Hockelrain, am TOP-Wanderweg Scharfenstein, am Beinröder Weg oberhalb von Beuren und am Gut Beinrode. Außerdem wurde die Hütte am Parkplatz unterhalb des Scharfensteins renoviert. Neben den klassischen Waldschenken hat die Stadt in diesem Jahr auch zwei sogenannte Sonnenliegen aufgestellt, bei Kallmerode und am Hockelrain, die zum gemütlichen Genießen der Aussicht einladen.
Stadt unterstützt Deutschen Wandertag
Die Stadt Leinefelde-Worbis beteiligt sich auch am Deutschen Wandertag 2024, der vom 19. bis 22. September in Heiligenstadt stattfindet. Angeboten werden geführte Wanderungen auf den TOP-Wanderwegen Bodenstein und Scharfenstein, bei denen die Teilnehmer interessante Informationen entlang der Strecken erhalten. Eine spezielle Tour vermittelt Grundlagen des Survivaltrainings. Stadtführungen durch Leinefelde runden das Angebot ab. Unsere Touren waren schnell ausgebucht, das Maximum an Teilnehmern ist erreicht, freute sich Matthias Fahrig, der gemeinsam mit seinen Kollegen Matthias Walz und Tim Krchov als Wanderführer im Einsatz sein wird.
Heiko Kruse, neuer Sachbearbeiter für touristische Infrastruktur beim Landkreis, informierte über den aktuellen Stand der Planungen. Er hob die Bedeutung des Deutschen Wandertages für die Region hervor und nannte als Beispiel die Pläne der Kreisverwaltung, den 280 Kilometer langen Eichsfeldwanderweg entlang der Kreisgrenze auszubauen und besser zu vermarkten.
Um die vielfältigen Aufgaben des Bauhofes und der Wegewarte besser bewältigen zu können, empfiehlt der Landkreis Eichsfeld, kleinere Rundwege um die Ortschaften zu reduzieren und die Pflegemaßnahmen auf die Fern- und Regionalwege sowie die TOP-Wanderwege zu konzentrieren.
Hintergrund:
Wanderwegewarte der Stadt Leinefelde-Worbis
Insgesamt 22 Ortswegewarte unterstützen die Stadt ehrenamtlich bei der Markierung und Beschilderung der rund 60 Wanderwege mit einer Gesamtlänge von 500 Kilometern. Sie kontrollieren die Wanderinfrastruktur, reinigen die Wegweiser und melden Vandalismus oder Müllablagerungen an Rastplätzen und Schutzhütten der Stadtverwaltung. Zweimal im Jahr führen sie Kontrollgänge durch und beheben kleinere Mängel selbst. Außerdem informieren sie die Kommune oder das zuständige Forstamt über mögliche Gefahren wie herabfallende Äste oder instabile Bäume. Bei regelmäßigen Treffen werden alle Informationen schließlich zusammengetragen und ausgewertet.
Zahlen/Fakten:
Pro Jahr sammeln städtische Bauhofmitarbeiter mindestens 60 Tonnen Müll ein
Im Stadtgebiet gibt es mehr als 600 Mülleimer, in denen jährlich 35 Tonnen Müll anfallen
Rund 30 Tonnen Müll werden in Leinefelde-Worbis jedes Jahr illegal abgeladen und müssen teuer entsorgt werden – darunter Kühlschränke, Reifen, Autobatterien, Farben, Altöl, Asbestplatten oder Fernseher. Die Entsorgung kostet die Kommune jährlich mindestens 15.000 Euro zusätzlich
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