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So, 15:48 Uhr
22.09.2024
Neue Studie vorgelegt:

Warum die Automobilbranche weiter schrumpfen wird

Die deutsche Automobilindustrie steht unter Druck – aber nicht erst seit einigen Wochen, sondern bereits seit 2018. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, was die Gründe für den massiven Produktionsrückgang sind und warum eine Erholung nicht leicht wird...

Ist das die Aussicht? (Foto: pixabay) Ist das die Aussicht? (Foto: pixabay)
Arbeitsplätze fallen weg, Werkschließungen drohen – die deutsche Automobilindustrie steht aktuell unter massivem Druck. Dabei kämpfen die Unternehmen am Standort Deutschland schon länger mit schwerwiegenden Problemen, wie eine neue IW-Studie zeigt: Seit Jahren schrumpft die Produktion hierzulande, inzwischen ist sie im Vergleich zu 2018 rund 25 Prozent niedriger.

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Dafür gibt es zahlreiche Gründe: Zum einen basierte der Erfolg der Branche jahrelang darauf, ins Ausland zu exportieren, mit Fokus auf China. Im Jahr 2023 wurden gut 75 Prozent der in Deutschland gebauten Autos exportiert, davon etwa 40 Prozent international. Zum anderen hat sich die Branche auf hochpreisige Premiumfahrzeuge konzentriert – beide Strategien kommen inzwischen an ihre Grenzen. Das hat vor allem vier Ursachen:
  • Stärker werdende Wettbewerber, vor allem aus China, setzen die deutsche Autoindustrie unter Druck. Im Jahr 2018 löste China die Bundesrepublik als wichtigsten Produktionsstandort der deutschen Autoindustrie ab. Zur Jahrtausendwende hatte China nur rund zwei Millionen Kraftfahrzeuge produziert, im vergangenen Jahr waren es mehr als 30 Millionen. Fast ein Drittel der weltweit gebauten Kraftfahrzeuge kommen inzwischen aus chinesischen Fabriken, die weitaus billiger produzieren als es hierzulande möglich wäre.
  • Beim technologischen Wandel zur E-Mobilität stehen die deutschen Autohersteller wie VW und BMW hinter Herstellern wie Tesla und BYD zurück. Vor allem in China haben sich mit Unternehmen wie BYD und CATL neue Wettbewerber etabliert, die aus der Elektroindustrie stammen und daher einen Vorsprung bei Batterie und Batteriezelle haben. Zudem fördert China den Absatz von Elektroautos stark. Daher produziert etwa BYD seit 2023 ausschließlich Elektroautos und hat damit seinen Absatz innerhalb eines Jahres auf gut drei Millionen Fahrzeuge fast verdoppelt. Das sind mehr als doppelt so viele Elektroautos, wie im vergangenen Jahr in Deutschland gebaut wurden. – und Deutschland ist nach China der weltweit größte Produktionsstandort für Elektroautos.
  • Der Export von Autos wird zunehmend durch Zölle erschwert. Das bedroht ein wichtiges Geschäftsfeld der deutschen Autoindustrie: Hierzulande verkaufen die deutschen Hersteller gerade einmal 13 Prozent ihrer Produktion.
  • Der Standort Deutschland gerät auch durch die hohen Energiekosten und langfristigen Genehmigungsverfahren immer weiter unter Druck. In Deutschland zahlen Produzenten von energieintensiven Grundstoffen wie Aluminium und Stahl bis zu 15 Prozent mehr für Energie als Wettbewerber in den USA oder in China. Und auch die Löhne sind hierzulande sehr viel teurer als anderswo.
Wichtiger Treiber für die deutsche Automobilindustrie ist der technologische Wandel. „Die Transformation muss gelingen, sonst wird die Autoindustrie am Standort Deutschland in den kommenden Jahren weiter schrumpfen“, sagt Studienautor Thomas Puls. „Wenn die Politik die Produktion und den Absatz von E-Autos in Deutschland fördern will, braucht es zudem dringend Investitionen in den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur. Andernfalls bleibt die Nachfrage niedrig.“

Die komplette Studie finden Sie hier .
Autor: psg

Kommentare
Agricola
22.09.2024, 18.00 Uhr
Die Symptome sind nicht die Ursachen, die Ursachen sind:
1) Hochmut und Hochpreisigkeit bei vergleichbarer Qualität!
2) Warum keine Deutsche (eher gar keine wettbewerbsfähige) Batteriezelle- weil diejenigen Karriere machen durften, die schon vorher gedeppt haben? Trotz Milliarden Steuergeld?
3) Wo ist das Auto, dass mehr Sicherheit bietet, bis 100 km/h Crash?
4) Wo ist das Auto, das überall geliehen werden kann (weg vom Besitz)?
5) Design z.T. langweilig, Baukästen machen Design beliebig langweilig, Beispiele?
6) Konsequenzen aus Abgas- und Reichweiten - Problemchen- Keine!

Immer haben diese Automanager so getan, als hätten diese die Weisheit zum Markt gefressen, die Wahrheit ist, das stimmt nicht durchgängig, wie auch?
Agricola
22.09.2024, 18.33 Uhr
Wichtigst: Fatal, wieso können Deutsche E-Autos so schlimm brennen, wie in
Süd-Korea passiert, und warum hat die Deutsche Automobilindustrie das immer in totale Abrede gestellt, als unmöglich warum nur? Ist passiert. Weil Sie nicht mehr erkenne können, was wirklich Innovation und Nutzwert sind, Entwicklungen verhindert haben und lieber duckmäusern? Meine Meinung ist das! (Hatte diesen Punkt vorher vergessen!(
DonaldT
22.09.2024, 19.36 Uhr
Warum die Automobilbranche weiter schrumpfen wird
Im Beitrag vermisse ich eine entscheidende Begründung!:
Die EU hat den CO2 Ausstoss, per Order Mufti, ab 2025 weiter gesenkt, diese "Grenzwerte" sind nicht einzuhalten und auch unnötig, denn andre Hersteller in anderen Ländern sind nicht daran gebunden, erst wenn sie die Autos in die EU liefern wollen.
Suzuki zieht sich, z.B., vom Deutschen Markt zurück.
Wie Bitte
23.09.2024, 07.03 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – So einen kurzen Kommentar braucht mach auch nicht freigeben.
Kobold2
23.09.2024, 17.50 Uhr
Wenn man
Seine Produkte nicht mal mehr für den halben Preis in China los wird, dann sollte man mal über die Produkte nachdenken und die die Schuld bei der EU suchen.
Ich vermisse im Artikel einen tieferen Bilck in die Entwicklung. Was hat die deutsche Autoindustrie mal ausgemacht ? Es waren technischer Fortschritt und Innovation, man ist häufig vorn dran gewesen. Die letzte Innovation war n.m.E. noch der 3l Lupo, oder vielleicht mit Abstrichen das DSG. Nach dem Lupo sind die Autos nur noch größer und schwerer geworden, also gingen komplett in die andere Richtung.
Heute kannst du einen Mercedes mit Renaulmotor kaufen, einen Opel von Toyota, einen Ford von VW, oder umgekehrt. Allrad austauschbarer Einheitsbrei.
Verkauft wir uns das als Kostenersparnis, die aber beim Endkunden nicht spürbar ankommt, daher ist es einen reine Gewinnmaximierung, so wie man auch Kleinwagen un Einsteigermodelle aus dem Programm genommen hat.
Nun soll die Gesamtgesellschaft wieder mal dafür sorgen, das die Sessel der Manger weiter sicher sind und die arroganten Fehlentscheidungen ausbügeln.
Bei den angebotenen Modellen hab ich da wenig Hoffnung und ich wünsche mir das diese Vorhaben scheitert. Sonst kommt man wohl nie auf dem Boden der Tatsachen an.
P.Burkhardt
23.09.2024, 22.01 Uhr
Interessant ist...
.

dass mehr als die Hälfte der neu zugelassenen Autos in China Elektroautos sind. Die deutschen Hersteller haben auch E-Autos... aber die können jedenfalls in der Käufergunst nicht mit den chinesischen mithalten... die Amerikaner im Übrigen auch nicht. Ich vermute mal, dass das an der chinesischen Zollpolitik liegt.... die Leistungsdaten deutscher und chinesischer E-Autos unterscheiden sich jetzt nicht so gravierend. ... also kann es nur am Preis liegen...

Ich hatte in meiner Autokäuferkarriere, japanische, französische, italienische, amerikanische und (überwiegend) deutsche Modelle. Keines davon (mal abgesehen von zwei TopModell-Rüsselsheimern - aber das ist schon lange her) waren davon schlecht. Ich denke, dass es heute keine wirklich schlechten Autos mehr gibt... manche sind halt haltbarer als andere... wahrscheinlich sind die chinesischen Modelle auch nicht besser oder schlechter, als alles, was in Deutschland zusammengeschraubt wird... Es kommt eben auf die Wünsche der Verbraucher an. Wenn es tatsächlich nur darum ginge von A nach B zu kommen... dann würden wir alle Dacia oder vielleicht Lada fahren.
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