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Mo, 12:51 Uhr
20.01.2025
THC will Mittwoch Stehvermögen demonstrieren

Spitzenspiel in der Salza-Halle

Am Mittwoch um 19.30 Uhr trifft der Thüringer HC am 14. Spieltag der Handball Bundesliga auf den Tabellensiebten TuS Metzingen. Die Begegnung wird ein schweres Heimspiel für die Festigung des dritten Tabellenranges und definitiv kein Selbstläufer...

Rückblick:
In der HBF marschiert der Thüringer HC nach der Europameisterschaftspause von Sieg zu Sieg. Sechs Siege in Folge, mit den European League-Spielen sogar acht. Das hatten wir so lange nicht. Herausragend der Auswärtssieg vom letzten Mittwoch mit zehn Toren gegen Dortmund. Die Mannschaft von Herbert Müller tut derzeit alles, um mindestens Rang drei zu sichern, um eine möglichst gute Ausgangslage für die alles entscheidenden Play-offs zu erreichen.

Schon am Mittwoch steht das Nachholspiel des 8. Spieltages bei HB Ludwigsburg an, da muss man mit zwei Minuspunkten rechnen. Es ist dennoch imposant, wie die Mannschaft gerade die außerordentlichen Belastungen der englischen Wochen meistert und erfolgreich spielt. Da reiht sich der knappe 28:27-Auswärtssieg im spanischen Elche ein. Die Mannschaft hatte sich nach der ersten Halbzeit einen Viertorevorsprung erspielt, geriet aber nach der 35. Spielminute unter unerwarteten Druck. Das Spiel drehte sich von 16:11 plötzlich zum 17:17 in die andere Richtung. Ab dem Zeitpunkt wurde es ein Kampfspiel, in dem der THC mit Glück am Ende das eine wichtige Tor mehr warf. Herbert Müller suchte erst gar nicht das Haar in der Suppe, ihm war der Arbeitssieg und die zwei wichtigen Punkte recht. Der Sieg bringt die THC-Frauen in der EHF European League auf Kurs Viertelfinale. Jetzt haben sie es selbst in der Hand, sowohl in den Rückspielen gegen Larvik als auch gegen Atticgo Elche den direkten Vergleich für sich zu entscheiden. Somit liegt kein Druck auf den folgenden zwei Spielen gegen den Gruppenfavoriten in Gruppe A, den Vorjahresfinalisten in der European League, HC Dunarea Braila aus Rumänien. Das anstehende Programm der nächsten Wochen wird schwer. Nach dem Heimspiel gegen Metzingen geht es zunächst auswärts gegen Dunarea Braila. Dann folgt direkt das Nachholspiel auswärts gegen HB Ludwigsburg und zu Hause wieder gegen Braila, dazwischen liegt noch das Heimspiel gegen die Sport-Union Neckarsulm.

Zum Spiel:
Mit Metzingen kommt ein gerade bärenstark aufspielendes Team in die Salza-Halle. Nach einem holprigen Saisonstart haben die “Pink-Ladies” jetzt einen Lauf und zuletzt vier Spiele hintereinander gewonnen, darunter unerwartet in Bensheim/Auerbach und in Oldenburg. Der klare 36:29-Auswärtssieg der Thüringerinnen aus der Hinrunde bedeutet auf keinen Fall, dass es eine leichte Aufgabe wird. Gegen den THC will sich jede Mannschaft beweisen und der Druck liegt bei uns. Wir wollen und müssen gewinnen. Metzingen indes will seine Chance nutzen, gegen einen der “großen Drei” in dieser Saison zu punkten. Die TusSies kommen mit dem Selbstwertgefühl der letzten Erfolge gut vorbereitet nach Bad Langensalza. Die THC-Frauen kommen aus einer Phase höchster Belastung, nach einer endlos langen Auslandsreise, nach wenigen Stunden Regeneration und ohne großes Vorbereitungstraining in die Halle. Unterschiedlicher kann die Ausgangslage nicht sein. Dennoch genießen die THC-Frauen gerade das Gefühl des “jedes Spiel zu gewinnen”. Das beflügelt.

Vor knapp einem Jahr gelang den TusSies beim Haushahn-FINAL4 in Stuttgart der große Wurf. Mit dem Triumph im Finale um den DHB.Pokal gegen die schier unbezwingbaren Frauen vom Ligaprimus SG BBM Bietigheim - ab dieser Saison HB Ludwigsburg, gewann der Klub den ersten Titel nach 12 Jahren Bundesliga. Kein Wunder, dass die Ansprüche steigen. Mit dem Pokalsieg war die Teilnahme an der Qualifikation zur EHF European League verbunden, aber in der 3. Qualifikationsrunde kam mit zwei klaren Niederlagen gegen die HSG Blomberg-Lippe das Aus. International ist es in dieser Saison erst einmal vorbei. Nach dem Ausscheiden im DHB-Pokal und der EHF European League kann man sich voll auf die Bundesliga konzentrieren und der Fokus liegt auf einem guten Platz vor den Play-offs. Keiner erwartet die TusSies im Feld der Abstiegskandidaten, von Rang fünf bis acht ist für die Schwaben am Ende der Rückrunde alles möglich.

Neben fünf Neulingen, wobei besonders die aus langwieriger Verletzung wiedergenesene Nele Franz (Rückraum Mitte), die Schwedin Elinore Johansson (Rückraum Rechts) und die Niederländerin Lois van Vliet eine echte Verstärkung bedeuten, prägen den Kader von Metzingen gestandene Handballerinnen mit internationalere Erfahrung. Dazu gehören die deutsche Nationalspielerin Julia Behnke am Kreis, die Isländerin Sandra Erlingdottier, auf Außen Sabrina Tröster sowie Marie Weiß und Lea Schüpbach als überragende Torhüterinnen und die wurfgewaltige Jana Scheib im rechten Rückraum. Julia Behnke zeigt sich mit ihrer Erfahrung als Anführerin und auch sie weiß: "Wenn wir als Team einen sehr guten Tag haben, müssen wir uns vor niemandem verstecken.” Der derzeitige siebte Tabellenrang mit 13:13 Punkten ist deshalb nur ein Zwischenergebnis. So wie Metzingen sich nach der Europameisterschaft präsentierte, scheint nach oben noch viel Luft zu sein. Metzingen kommt gut vorbereitet und mit dem Willen zur Revanche in die Halle. Das wird gegen die Pink Ladies eine super-schwere Aufgabe und die Zuschauer können sich auf ein schnelles, spannendes Handballmatch freuen.

Zum Kader:
Nach anstrengender Rückreise war die Mannschaft erst spät am Sonntagabend mit dem Zug zurück in Erfurt. Rikke Hofbeck-Petersen hat sich in Elche verletzt und wird wohl nicht spielen können. Alle anderen sind dabei.

HaJo Steinbach/Bernd Hohnstein
Autor: red

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