GEW kündigt Warnstreiks an kommunalen Kitas an
Im Kindergarten wird gestreikt
Die Gewerkschaften verhandeln seit Ende Januar mit dem Bund und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) über eine Gehaltserhöhung für die Tarifbeschäftigten. Nun ruft man zum Warnstreik auf...
In bislang zwei Verhandlungsrunden haben die Arbeitgeber kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt. Nun wird es an allen betroffenen Kindertageseinrichtungen einen thüringenweiten Warnstreik geben.
ver.di und GEW fordern:
- ein Volumen von 8 Prozent, mindestens aber 350 Euro monatlich für Entgelterhöhung und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten,
- Laufzeit 12 Monate,
- Entlastung und zusätzliche freie Tage.
Für die DGB-Gewerkschaften hat ver.di die Verhandlungsführung.
Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, ruft die GEW ihre Mitglieder im Geltungsbereich des TVöD sowie TVPöD, TVSöD und TVAöD (Praktikanten, Studierende und Auszubildende) an allen Thüringer kommunalen Kindertages-einrichtungen sowie der Hufeland-Träger-Gesellschaft Weimar und der JUL gemeinnützigen am 7. März zu einem ganztägigen Warnstreik auf.
In Thüringen gibt es aktuell ca. 1.300 Kindergärten, davon befinden sich ungefähr ein Drittel in kommunaler Hand und sind demzufolge vom Warnstreikaufruf betroffen.
Das Streiklokal wird sich am 7. März ab 10 Uhr auf dem Erfurter Bahnhofsvorplatz befinden. Dort wird es eine zunächst eine Streikkundgebung geben, bevor sich dann die Streikteilnehmer in einem Kundgebungszug auf den Weg zum Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) Thüringen in der Alfred-Hess-Straße machen. Dort werden die zentralen Forderungen noch einmal bekräftigt und der KAV um ein Statement zur derzeitigen Blockadehaltung gebeten.
Autor: red
Kommentare
Game Over
03.03.2025, 17.07 Uhr
Wow
Kitas Streik:) junge junge bin mal gespannt wann sich mal etwas in der Altenpflege bewegt. Heimplätze steigen unter dem Deckmantel der angeblich steigenden Löhnen, aber der Lohnzettel zeigt dieses Bild nicht. Aber naja es reicht schon wenn man es den Bewohner so verkauft.
Ist alles nur noch zum Kopfschütteln.
Nicht das ich es den Menschen nicht gönnen, aber ich bin der Überzeugung das jetzt erstmal andere dran wären nämlich diejenigen die diese Kindergarten Plätze mal noch bezahlen können und sollen.
qwertz
03.03.2025, 18.06 Uhr
Super!
Ich hoffe es beteiligen sich möglichst viele Erzieher: innen am Streik.
Leider haben viele immer noch nicht verstanden, dass ohne eine starke Gewerkschaft keine guten Verhandlungen geführt werden können.
Nach wie vor gibt es immer noch viele Trittbrettfahrer, die zwar immer von den Abschlüssen profitieren, aber selbst keinen Finger krumm machen, um die Gewerkschaften bei ihren Forderungen zu unterstützen.
Nicht mal die Bereitschaft zur Teilnahme an einer organisierten Streikveranstalltung, bei der man quasi einfach nur anwesend sein muss um auf der Dienststelle eine Lücke zu reißen und auf der Straße als Einheit sichtbar zu werden, ist für manche realisierbar.
Angst und Ausreden!
Wer verhandelt denn die Tarife, wenn es keine Gewerkschaften mehr gibt, bzw. diese zu wenig Gewicht haben???
Niemand!
Alle im öffentlichen Dienst (nicht nur die Erzieher: innen) sollten von ihrem Streikrecht Gebrauch machen und niemand sollte sich aus Angst oder Unkenntnis zurück- oder raushalten.
Schwachsinn!!!
Informiert euch bei Personalräten, bei den Gewerkschaften oder im Internet!!!
Es ist euer gutes Recht streiken zu gehen.
Noch schlimmer sind Streikbrecher, die gegenüber der Dienststelle solidarisch sein wollen, einspringen und den ganzen Effekt (die Lücke vor Ort und das Chaos) verpuffen lassen….
Niemand muss Angst um die Kinder haben… es gibt immer eine Lösung. Gut gemeint aber schlechter geht es leider kaum.
Das macht zur Not der Dienststellenleiter… dafür bekommt er im Übrigen einige Euro mehr!
Sein Problem!
Der Leidensdruck muss beim Arbeitgeber ankommen…
Auch die Eltern, die sich gegebenenfalls beschweren und der Chef der Firma, welcher die Eltern dann irgendwie von der Arbeit befreien muss, weil die Eltern ihre Kinder beaufsichtigen müssen, muss es merken.
Leute Ihr seid wichtig!
Geht alle auf die Straße!
Oder geht es euch zu gut???
Organisiert euch in Gewerkschaften wie z.B. der GEW oder Verdi!
Ob aktiv oder nur als förderndes Mitglied….
Die Mitgl. Beiträge sind absolut human und es springt ja auch immer was bei den Verhandlungen raus.
Das passt!
Eine starke Gewerkschaft kann bessere Arbeitsbedingungen, besseres Geld usw. Verhandeln.
EINER FÜR ALLE, ALLE FÜR EINEN!!!
Nachgedacht
03.03.2025, 22.08 Uhr
Streikrecht
Oh je, Qwertz , Ihr Weltbild spricht Bände: Es gibt in Deutschland grundgesetzlich geschützt, eine KoalitionsFREIHEIT. Das umfasst auch die Freiheit, nicht in einer Gewerkschaft zu sein. Und ein StreikRECHT. Das ist keine Pflicht. Wenn jemand also von seinem Recht Gebrauch macht, nicht über das eigene Gehalt zu jammern, nicht in die Gewerkschaft zu gehen und nicht zu streiken, wird man diskreditiert?
Man darf als streikendes Gewerkschaftsmitglied durchaus mal akzeptieren, wenn Arbeitskollegen anderer Meinung sind. Und zwar ohne sie despektierlich als Streikbrecher zu bezeichnen oder sie beim Weg tür Arbeit auszupfeifen (leider so erlebt).
Wir haben im öffentlichen Dienst schon ordentliche Gehälter und vor allem sichere Arbeitsplätze. Viele andere müssen für das zahlen, da gilt es maßvoll zu bleiben.
charlie220666
04.03.2025, 06.51 Uhr
Nachgedacht!?!?!?
@Nachgedacht, eine gute Auslegung und Meinung, Respekt auch dafür zu sagen das man genug hat und andere an der Reihe wären, noch einmal Respekt.
Aber wie sieht denn die Realität aus in der Wirtschaft, diejenigen die nicht organisiert sind, stellen bei Tarifverhandlungen als erster die Frage wieviel Prozent gibt es den. Dies ist überall betriebliche Praxis, im öffentlichen Dienst, in der Industrie und, und, und......
Ich spreche da aus Erfahrung. Und jetzt macht der Artikel von "qwertz" auch Sinn, denn das ist eine Tatsache. Gebe es keine Tarifverträge und organisierte Gewerkschafter, müsste jeder einzelne sein (Tarif)-Gehalt verhandeln. Viel Spaß denen allen.
Dann bekommt der Ausdruck "Nasengeld" einen noch besseren Charakter.
Ich wünsche als Gewerkschafter den Beteiligten viel Erfolg beim tun und Durchhaltevermögen.
Waldemar Ceckorr
04.03.2025, 09.00 Uhr
also ich bin der meinung,
wenn ein kollege eine andere meinung hat als ich, darf er das gerne,
aber wenn er kein gewerkschaftsmitglied ist, dann dürfte er NICHT von den erkämpften abschlüssen profitieren.
er sollte dann selber zum chef gehen und sagen " hey boss ichbrauch mehr geld "
der waldi
qwertz
04.03.2025, 09.18 Uhr
@Nachgedacht
Sehe ich anders….
Der öffentliche Dienst legt immer vor!!!
Und es wird ja auch immer verhandelt….so das alle Seiten mit dem Ergebnis leben können…
Und nochmal die Frage (die jeder für sich beantworten muss)
Geht’s uns allen zu gut?
Meckern geht immer super… aber bringt nichts….
Selbst mal seinen Hintern hoch bringen und sich einbringen…
Das ist der Trick.
Die Arbeit mit Kindern (unserem allerhöchsten Gut) muss viel mehr wertgeschätzt werden….
Bessere Arbeitsbedingungen, Anpassung der Löhne usw.
All das geht nicht ohne die Gewerkschaften.
Ob’s ihnen nun gefällt oder nicht.
So läuft das nun mal.
Solidarisch sein hilft immer…
qwertz
04.03.2025, 09.59 Uhr
kleiner Nachtrag
@waldemar Ceckorr…und genau dieses individuelle Verhandeln mit dem Chef/der Dienststelle geht im öffentlichen Dienst eben nicht!!!
Das können nur Gewerkschaften machen.
Übrigens auch Urlaub und Absenkungen der wöchentlichen Arbeitszeiten bei vollem Lohn usw. sind Errungenschaften, die ohne Gewerkschaften nicht so wären wie sie jetzt sind….
Es lohnt sich ja auch nicht nur für einen selbst, sondern der Tarifabschluss hat einen Effekt auf alle die im jeweiligen Tarif angeschlossen sind.
Und auch Haustarifverträge (z.B.. bei freien Trägern) orientieren sich an Abschlüssen des öffentlichen Dienstes…
(Deshalb ist es eigentlich auch sehr schade, dass auch diejenigen davon profitieren, die sich nicht dafür interessieren bzw. dafür einsetzen)
@ Nachgedacht
…wenn man selbst zufrieden ist, mit dem was man hat, ist das natürlich sehr löblich, aber anderen geht es vielleicht nicht so…. Die könnten die paar Euros vielleicht gebrauchen.
Da könnte man auch einfach solidarisch sein und gemeinsam an einem Strang ziehen…
Waldemar Ceckorr
04.03.2025, 17.53 Uhr
bitte richtig lesen qwertz
zitat: (Deshalb ist es eigentlich auch sehr schade, dass auch diejenigen davon profitieren, die sich nicht dafür interessieren bzw. dafür einsetzen)
nichts anderes habe ich geschrieben.
der waldi
over and out
P.Burkhardt
04.03.2025, 22.14 Uhr
Ich seh das so:
Wenn nur Gewerkschaftsmitglieder von gewerkschaftlich erkämpften Lohn-/Gehaltssteigerungen profitierten, dann wären bald alle Arbeitnehmer gewerkschaftlich organisiert, was kein Arbeitgeber wollen kann, da er dann nur noch Getriebener seiner Angestellten wäre. Der normale Arbeitnehmer interessiert sich i.d.R. einen Sch*** für die Profitabilität und Effizienz seines Arbeitgebers und vergisst dabei, dass dieser ihm nur Arbeit geben kann und will, wenn er dadurch Geld verdient ... und zwar mehr als in irgendeinem abhängigen Job.... sonst könnte er sich einfach so einen suchen.
Gewerkschaften sollten sich immer darüber im Klaren sein, dass sie und die Arbeitgeber Partner sind. Es ist kein Kampf, wie es immer so gerne dargestellt wird.... seit dem Fachkräftemangel sowieso nicht mehr.
Wer heute als Experte oder qualifizierte Fachkraft tatsächlich für Tariflohn/ -gehalt arbeitet unterliegt entweder irgendwelchen Zwängen, die nicht beim Arbeitgeber liegen oder verlässt sich darauf, dass die Gewerkschaft ihm zu mehr Kröten verhilft.
Nachgedacht
05.03.2025, 07.03 Uhr
Fehler im System
Das ist doch der klare Fehler im System, qwertz. Sie schreiben "der öffentliche Dienst legt immer vor!". Heißt doch im Klartext, dass wir, deren Gehälter von anderen in Form von Steuern, Abgaben und Gebühren finanziert werden, zunächst mal definieren, wie viel wir bekommen. Wenn die Wirtschaft das aber nicht stemmen kann, werden halt Schulen nicht saniert, Buslinien reduziert und die Freiwilligen Leistungen der öffentlichen Hand zurückgefahren. Die Bürger zahlen unsere Lohnerhöhung durch Leistungs- und Qualitätsverlust. Dass sich unsere Lohnforderungen solchen Realitäten anpassen ist leider der Ausnahmefall. "Vorlegen" sollten Wirtschaft und Bürger. Und mit dem was da leistbar ist, muss der ÖD leben. Anders als durch klare Budgetierung wird der ÖD sonst niemals effizient, was Digitalisierung, Personalabbau und Vergütungsstrultur angeht. Sorry, wenn der eigene Job im ÖD safe ist und man definieren darf, wie hoch sich der Dienstherr zu verschulden hat, damit man bezahlt wird, kann man leider zu leicht streiken und reden.
Und zur Aussage "Die Arbeit mit Kindern muss höher gewertschätz werden": Ja klar: diese Wertschätzung für den Erzieherberuf wird mit einem Grundgehalt von 3.300 Euro bis 4.250 Euro gewertschätzt.
Dass Eltern sich an diesen Gehältern zusätzlich noch durch steigende Kitabeiträge beteiligen, wird schnell mal vergessen. Ich finde, das System ist zutiefst fehlerhaft und muss radikal verändert werden. Es ist schon heute eine Schieflage zwischen ÖD und freier Wirtschaft da, die Unternehmen und deren Arbeitsplätze ins Ausland vertreibt.
Nachgedacht
05.03.2025, 09.02 Uhr
Solidarisch Streik brechen
PS: Natürlich bin ich solidarisch. Mit all denjenigen, die weniger als wir , unsichere Arbeitsplätze und schlechter Arbeitsbedingungen haben und vor allem uns bezahlen. Von daher ist nicht zu streiken, auch ein Ausdruck der Solidarität. Solidarität ist eben keine Einbahnstraße.
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