eic kyf msh nnz uhz tv nt
Sa, 14:29 Uhr
15.03.2025
AOK PLUS veröffentlicht Gesundheitsbericht für Thüringen

Krankenstand stagniert auf hohem Niveau

Doch nicht rückläufig: Sank die Arbeitsunfähigkeitsquote (AU-Quote) in Thüringen im Jahr 2023 noch deutlich, stagnierte sie im vergangenen Jahr. Das geht aus dem Gesundheitsbericht der AOK PLUS für das Jahr 2024 hervor...

Mit 7,6 Prozent verringerte sich der Krankenstand in Thüringen um nur 0,1 Prozentpunkte. Der bisherige Höchststand lag im Jahr 2022 mit 8 Prozent. Nach wie vor stellen Atemwegserkrankungen die häufigste Ursache für eine Arbeitsunfähigkeit dar.

Anzeige symplr (4)
Im Freistaat lag der Krankenstand im vergangenen Jahr über dem bundesweiten Durchschnitt von 6,5 Prozent. Jede vierte Krankschreibung war auf Atemwegserkrankungen zurückzuführen. Während der Corona-Pandemie war der Anteil der Atemwegserkrankungen in Thüringen sprunghaft angestiegen und hatte im Jahr 2022 mit 47,8 Prozent seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Seitdem ist ihr Anteil wieder gesunken und lag im vergangenen Jahr bei 40,7 Prozent.

Lange Ausfallzeiten auf Grund psychischer Erkrankungen
Rund jede zehnte Krankschreibung geht auf eine psychische Erkrankung zurück, bei den Muskel- und Skeletterkrankungen ist es rund jede fünfte. Beide Kategorien führen zu deutlich mehr Fehltagen je Fall als die Atemwegserkrankungen. Bei den psychischen Erkrankungen sind es in Thüringen 28,9 Fehltage. Aufgrund einer Muskel- und Skeletterkrankungen waren Versicherte der AOK PLUS 18,3 Tage krankgeschrieben. Bei den Atemwegserkrankungen lag die AU-Dauer bei 7,0 Tagen.

„Der nach wie vor hohe Krankenstand ist eine Belastung für Unternehmen. Umso wichtiger ist es, dass diese ein gutes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) implementieren, um die Gesundheit der Mitarbeitenden zu erhalten“, sagt Dr. Stefan Knupfer, Vorstand der AOK PLUS. „Wir tragen die Verantwortung, dazu einen Beitrag zu leisten. Über 370 Unternehmen unterstützen wir derzeit dabei, die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden im Blick zu behalten. Mit unseren Expertinnen und Experten zeigen wir Herausforderungen auf und arbeiten gemeinsam mit den Unternehmen an Lösungen, um deren Krankenstand zu verringern und gemeinsam etwas für die Gesundheit der Beschäftigten zu tun.“

Wettbewerb um BGM-Ideen
Um das betriebliche Gesundheitsmanagement zu fördern, hat die Thüringer BGF-Koordinierungsstelle den Wettbewerb „49 gewinnt“ ausgerufen. Noch bis zum 31. Mai sind Kleinst- und Kleinunternehmen aus Thüringen aufgerufen, Ideen und Projekte zur Gesunderhaltung der Mitarbeitenden einzureichen. Die Gewinner werden von einer Fachjury ausgewählt und erhalten eine finanzielle Förderung zwischen 10.000 und 25.000 Euro zur Umsetzung der Ideen bzw. Projekte. Mehr dazu unter 49gewinnt.de.

Lange Krankheitsdauer nimmt zu
Langzeiterkrankungen von mehr als sechs Wochen machen in Thüringen 41,6 Prozent der Fälle aus. Damit bewegt sich der Freistaat um den bundesweiten Durchschnitt der 2024 bei 39,9 Prozent lag. Im Durchschnitt fehlten AOK-versicherte Beschäftigte im Jahr 2024 27,7 Tage. Laut Auswertung des Wissenschaftlichen Institutes der AOK (WIdO) liegt Thüringen damit über dem Bundesschnitt von 23,9 Tagen.

Deutliches Stadt-Land-Gefälle
Nach wie vor bestehen deutliche Unterschiede in der AU-Quote zwischen ländlichen Regionen und Städten. Während Gotha und Hildburghausen mit 8,3 bzw. 8,2 Prozent die Tabelle mit der höchsten Quote anführen, liegen Jena und Gera mit 6,5 und 7,0 Prozent deutlich darunter.

Berufsgruppen unterscheiden sich deutlich
Auch bei den einzelnen Berufsgruppen gibt es große Unterschiede hinsichtlich der krankheitsbedingten Fehlzeiten. Die meisten Arbeitsunfähigkeitstage weisen Berufe in der Altenpflege auf (38,9 Tage). Hier sind die Mitarbeitenden in besonders hohem Maße psychischen Arbeitsbelastungen ausgesetzt. Die niedrigsten Krankenstände weisen Berufe in der Hochschullehre und -forschung (10,9 bzw. 10,0 Tage) auf.
Autor: red

Kommentare
Lautaro
15.03.2025, 16.36 Uhr
Falldauer von Arbeitsunfähigkeit in Deutschland nach Altersgruppen...
Nach Statistika.com ist die Falldauer der AU bei den 60jährigen 4mal so hoch, wie bei den Mitarbeitern bis 20j.
Früher haben wir die älteren Kollegen in die 2.Reihe geschoben und die körperliche Arbeit so gut es ging selbst übernommen.
Heute gibt es immer weniger Arbeitgeber, die ein Konzept anbieten, welches der Überalterung der Mitarbeiter Rechnung trägt.
Verheizen bis zur Rente ist angesagt.
Natürlich geht von den Alten nicht jeder gleich zum Arzt. Aber wenn er dann nicht mehr kann, muss sein AG eben auch etwas länger auf ihn warten.
Auch das erklärt die längere Falldauer.
Strandläufer
16.03.2025, 16.20 Uhr
Ja, eine mögliche Erklärung
Die "Alten", zu denen ich mich leider auch schon zählen muss, schleppen sich länger zur Arbeit. Bei den jungen Nachwuchskräften ist es eher nicht so zu beobachten. Es passiert ja auch nicht viel und je nach Teamharmonie, sind die Kollegen, die mehr arbeiten müssen, auch egal.
Zudem ist eine Krankmeldung auf Psyche kein gebrochener Arm...eine gern genommene Diagnose. Das kann auch dauern...
Kommentar hinzufügen
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr (1)
Anzeige symplr (3)