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Sa, 09:58 Uhr
03.05.2025
FERNSEHEN UND RADIO EINFACH (3)

Organisation und Verbreitungswege

Die Technik im Bereich Rundfunk und Fernsehen ist viel schnelllebiger geworden. Eine der Auswirkungen ist: Lisa und Otto Normalverbraucher können die Veränderungen nicht mehr richtig einordnen oder gar verstehen. Die nnz will in einer losen Reihenfolge versuchen, Ihnen leichtverständlich zu erklären, was Sie beachten müssen und was Sie beachten können. Wir wollen versuchen, ohne „Fachchinesisch“ auszukommen...

Die Radio.Zukunft ist ungewiss (Foto: Sven Lachmann auf Pixabay) Die Radio.Zukunft ist ungewiss (Foto: Sven Lachmann auf Pixabay)
Um Missverständnissen vorzubeugen und ausufernden Diskussionsbeiträgen zuvorzukommen: Zur Programmgestaltung in Rundfunk und Fernsehen möchte ich nichts schreiben und hier auch nichts lesen. Man sollte der Omi ihren Florian und dem Opi seine Esther gönnen und hoffen, dass man seine Lieblingssendungen auch weiter empfangen kann. Meine sind mit den Jahren immer weniger geworden. Ich schiebe das einfach auf mein Alter.

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Der ÖRR ist für die „normalen Sterblichen“ nicht mehr zu verstehen. Die KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs) ist zu einer Personengruppe mit geringen buchhalterischen Kenntnissen verkümmert und hat versagt. Andere „Vorgesetzte“ haben die Intendanten der Rundfunkanstalten nicht. Das kann nur gut gehen, wenn diese Personen sich ihrer Verantwortung bewusst sind und mit den Beiträgen in wirklich jedem Falle sparsam umgehen.

Davon kann in den Chefetagen und bei der Verbreitung nicht die Rede sein. Der Fall Patricia Schlesinger (ehemalige rbb-Intendantin) hat hohe Wellen geschlagen, war aber beim rbb noch nicht genug an Skandalen. Hier ein Beispiel aus der vergangenen Woche. In einem großen Magazin war zu lesen: „Im Streit um Ruhegeldzahlungen hat das Arbeitsgericht Berlin der ehemaligen RBB-Programmdirektorin Claudia Nothelle recht gegeben. Der Journalistin stehen bis zu ihrem Lebensende 8437 Euro monatlich zu.“

Dem Gericht ist das nicht anzukreiden. Vertrag ist Vertrag. Aber 8437 Euro sind rund 460 Gebührenzahler jeden Monat, die nur ein Ruhegeld finanzieren. Wer durfte derartige Verträge abschließen und warum wurden solche Verträge nicht unabhängig geprüft?

Die Spirale, mehr Kosten = mehr Gebühren, muss nicht beendet, sondern umgekehrt werden. Der ÖRR muss dringend umfangreich reformiert werden.

Jeder Rundfunk- und Fernsehnutzer hat heute die Möglichkeit, folgende Verbreitungswege zu nutzen:

1. Terrestrische Sender
2. Satelliten – Sender
3. Kabelnetze
4. Internet

Es fällt mir schwer, aufgrund dieser Verschwendung sachlich zu bleiben. Zeigt sie doch, wie gedankenlos man geplant hat und vergessen hat, den Rundfunkstaatsvertrag an den technischen Fortschritt anzupassen. Auch heute noch werden Entscheidungen getroffen, die irgendwo in der Nähe von absolut unverständlich sind.

Es wird nach Gutsherrenart entschieden und jedes Bundesland entscheidet so egoistisch es geht. Bestes Beispiel ist die Abschaltung der reichweitenstärksten TV-Sender auf dem Gebiet der ehemaligen DDR Inselsberg und Brocken. Diese Sender wären auch perspektivisch in der Lage, eine Fülle von Stadtsendern in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Hessen zumindest zu entlasten, teilweise sogar überflüssig zu machen.

Zu 1.:
Es ist die traditionelle Art, Radio und Fernsehen zu vertreiben, es ist RUNDfunk. Für die Reichweite der Sender sind im Wesentlichen 3 Kriterien entscheidend: Höhe über Normalnull, Sendeleistung, Hindernisse im Ausbreitungsweg. Es gibt viele Störfaktoren:

Das Wetter, Gleichkanalstörungen, Rauscheinbrüche, Reflexionen an festen und beweglichen Gegenständen.
Die vorhandene Infrastruktur ist mehr als ausreichend, weil flächendeckende Sender nach dem Prinzip der Ländergrenzen installiert wurden. Geographische Gesichtspunkte spielen nur an wenigen Standorten eine Rolle.

Zu 2.:
Es ist auch RUNDfunk. Die Astra-Satelliten machen, abhängig vor der Qualität der Empfangsantennen, einen Empfang von deutschem Radio und Fernsehen in fast ganz Europa möglich. Durch diesen Umstand ist fast unmöglich, etwas einzuschränken. Wo ein Empfangswille vorhanden ist, wird man den Empfang ermöglichen, unabhängig von Verschlüsselungen aller Art.

Zu 3.:
Hier hört der RUNDfunk auf. Die Kabelnetzbetreiber unterbreiten dem Kunden ein Programmangebot, was man annehmen oder ablehnen kann. Bis vor kurzem bedeutete Ablehnen, dass man kein Radio und Fernsehen empfangen konnte, wenn der Hausbesitzer dem Mieter den Kabelnetzbetreiber vorschrieb und man dessen Bedingungen nicht akzeptierte. Das galt natürlich nur, wenn vor Ort kein Empfang mit Indoor-Behelfsantennen möglich ist. (Kleiner Spaß am Rande: Zu DDR-Zeiten gab es ein Rätsel: Es ist 2 Meter 20 lang und wenn's klingelt, kommt's in Kleiderschrank. Was ist das? Die Ochsenkopf-Antenne.)

Die Liberalisierungen wurden durch 4. erzwungen.

Zu 4.:
Hier gibt es keinen RUNDfunk mehr. Vielmehr baut der Kunde über seinen Internetprovider eine Punkt zu Punkt-Verbindung zu einem Radio- oder Fernsehprogramm auf und empfängt es über seinen Internetanschluss. Verschiedene kleine WLAN-Geräte unterschiedlicher Anbieter sorgen über die HDMI-Anschlüsse der TV-Geräte für den Empfang. Diese Geräte steuert man über Smartphone oder zugehörige Fernbedienungen.

Die Sender stellen sich mehr und mehr auf diese Verbreitungsform um. Sie verlagern damit die Verbreitung auf die Internetprovider, die zusehen müssen, wie sie diese enormen Datenmengen transportieren.

In Dänemark entlastet man das Internet durch separate Glasfaserleitungen für Internet und TV, das heißt, jeder Glasfaseranschluss umfasst 2 Leitungen bis zum Kunden. Einen für das Internet und einen für Fernsehen. Vor 2 Jahren wurden darüber 30 Fernsehprogramme übertragen, aber nur 4 deutsche. Rundfunkprogramme waren darüber nicht zu empfangen. Hier setzt man wahrscheinlich auf das in DK seit vielen Jahren gut ausgebaute DAB-Netz.

In der derzeitigen Situation kann man in Nordhausen die Radiosender des mdr-Thüringen von 6 UKW-Standorten auf verschiedenen Frequenzen empfangen. Selbst mit Stabantennen am Gerät sind diese von mindestens 2 DAB-Senderstandorten in nahezu jeder Lage zu empfangen. Dazu sind die meisten Programme auch über Astra und das Internet zu empfangen.

Durch die Abschaltung von Brocken und Inselsberg ist der Fernsehempfang in ganz Thüringen deutlich schlechter geworden. Vor allem maximale Bildqualität ist nicht mehr flächendeckend zu erreichen. Nur DVB-T2 erlaubt diese zurzeit. Über Satellit Astra, die noch bestehenden Kabelnetze und das Internet kann aber jeder Fernsehteilnehmer irgendwie an das gewünschte Programm kommen. Und aus alter Erfahrung weiß ich: Wo ein Empfangswille ist, wird auch ein Weg gefunden.

Dafür, dass der Empfangswille bleibt oder zurückkommt, muss der ÖRR viel tun. Vor allem muss man „dem Volk aufs Maul sehen“. Und nicht mit dem fürstlichen Gehalt zufrieden sein, das man sich selbst erklüngelt hat.

Es muss endlich ein Konzept erstellt werden, wie die vorhandenen Übertragungswege sinnvoll genutzt werden können, was ausgebaut werden soll und was weg kann. Optimale Versorgung in den Ballungsgebieten bedingt mehr HF-smog. In die Planung müssen Techniker und Ökonomen gleichermaßen einbezogen werden.

Um die Programmgestaltung müssen sich Fachleute kümmern, die gewillt sind, den Zuschauerwillen abzufragen und demokratisch zu entscheiden.
Jürgen Wiethoff
Autor: psg

Kommentare
Schnapshäuser
04.05.2025, 07.23 Uhr
Hört sich gut an !
Nur, solange wir " unsere " Demokratie haben wird das sowieso nichts .

Schönen Sonntag Leute
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