So, 11:15 Uhr
04.05.2025
Spezielle Einblicke im Straußberger Affenwald
Zu Besuch im Affentheater
Morgens um 9 Uhr übersteigt die Zahl der Bewohner noch deutlich die der Besucher im idyllischen Affenwald Straußberg, der eingebettet in einer malerischen Landschaft liegt, in der sich nicht nur Fuchs und Hase, sondern auch Katta und Känguru Gute Nacht! sagen …
Große Aufregung herrscht zur Fütterungszeit am Morgen, wenn der Familienunternehmer Silvio Dietzel sich auf den Weg macht, seine 130 Lieblinge persönlich zu begrüßen. Die meisten der Kattas, Berberäffchen und Varis kennt er mit Namen und sie springen auf, über oder neben ihm herum, bis endlich Obst und Gemüse verteilt sind, bei dem sie herzhaft zulangen. Unterstützt wird Silvio Dietzel inzwischen von sechs Mitarbeitern, die im Affenpark und der Sommerrodelbahn für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Außer der Fütterung der Tiere und Reinigung der Anlagen, dem Ticketverkauf und der Auskunft an Telefon oder persönlich werden auch alle Reparaturarbeiten (wie unlängst an der Rodelbahn) vom Chef und seinem Team übernommen. Täglich von 9 - 18 Uhr sind in den Monaten April bis Oktober die Pforten beider Einrichtungen geöffnet und werden reichlich von staunenden und begeisterten Interessierten durchschritten.
So nah, praktisch hautnah, wie hier im Affenpark kommt man den Tieren sonst eher nicht. Taschen und Beutel sollten jedoch tunlichst geschlossen sein, denn die Parkbewohner sind mindestens so neugierig wie ihre Besucher. Allerdings deutlich verfressener. Über 80 000 Besucher kamen im vergangenen Jahr; ein deutlicher Zuwachs seit der Corona-Zeit.
Derzeit gibt es im großzügigen Gelände des Affenparks auch wieder sechs Wochen alten Nachwuchs zu bestaunen, der sich meist auf dem Rücken der Mama festkrallt, wenn es mit flinken Sprüngen von Ast zu Ast geht. Oder auch im Beutel der Dinge harrt, die ein Känguruleben in Straußberg bereit hält. Denn unter die Äffchen mischt sich auch ein Paar der australischen Beuteltiere, die sich im Thüringischen sichtlich wohl zu fühlen scheinen.
Das liegt neben der guten Pflege durch die Betreuer auch an den idealen Bedingungen, die dem Affenpark von vielen Experten bescheinigt werden und sogar zur Aufnahme in Europäische Artenschutzprogramme geführt hat. Stolz ist Dietzel auch darauf, dass seine Äffchen an zoologische Gärten vermittelt werden und er als Zuchtstation bereits Tiere aus Schweden, Kroatien, Irland und Dänemark übernommen hat. Seit Jahren ist der Bestand an Affen relativ konstant und die Mitarbeiter sind bemüht, auch die von ihren Müttern verstoßenen Babys in Handarbeit aufzuziehen. Das bindet viel Zeit und kostet Nerven und Enthusiasmus, der nicht immer von Erfolg gekrönt ist.
Interviewführung unter erschwerten Bedingungen: voller Einsatz für unsere Leser (Foto: Eva Maria Wiegand)
Neben den Eintrittsgeldern aus der Sommerrodelbahn und dem Affenpark lebt das privat geführte Unternehmen in Straußberg bei Sondershausen auch von Spenden einzelner Tierfreunde. Der Großteil der Spenden wird für den Bau neuer Behausungen auf dem Gelände verwendet, die alle speziell auf die äffischen Bewohner zugeschnitten sind. Darüber hinaus werden auch Patenschaften angeboten. Schon ab 300 Euro kann eine solche Patenschaft übernommen werden, bei freiem Eintritt für den Paten übers Jahr, einer stattlichen Urkunde und der Erwähnung auf einer Spendentafel im weitläufigen Rund des Parks.
Ein Besuch der Anlage lohnt sich für alle, die Tiere mögen und keine Angst davor haben, mal kurzzeitig einen richtigen Affen zu haben. Auf der Schulter oder eben auch mal in einer offen gebliebenen Tasche.
Olaf Schulze
Autor: oschGroße Aufregung herrscht zur Fütterungszeit am Morgen, wenn der Familienunternehmer Silvio Dietzel sich auf den Weg macht, seine 130 Lieblinge persönlich zu begrüßen. Die meisten der Kattas, Berberäffchen und Varis kennt er mit Namen und sie springen auf, über oder neben ihm herum, bis endlich Obst und Gemüse verteilt sind, bei dem sie herzhaft zulangen. Unterstützt wird Silvio Dietzel inzwischen von sechs Mitarbeitern, die im Affenpark und der Sommerrodelbahn für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Außer der Fütterung der Tiere und Reinigung der Anlagen, dem Ticketverkauf und der Auskunft an Telefon oder persönlich werden auch alle Reparaturarbeiten (wie unlängst an der Rodelbahn) vom Chef und seinem Team übernommen. Täglich von 9 - 18 Uhr sind in den Monaten April bis Oktober die Pforten beider Einrichtungen geöffnet und werden reichlich von staunenden und begeisterten Interessierten durchschritten.
So nah, praktisch hautnah, wie hier im Affenpark kommt man den Tieren sonst eher nicht. Taschen und Beutel sollten jedoch tunlichst geschlossen sein, denn die Parkbewohner sind mindestens so neugierig wie ihre Besucher. Allerdings deutlich verfressener. Über 80 000 Besucher kamen im vergangenen Jahr; ein deutlicher Zuwachs seit der Corona-Zeit.
Derzeit gibt es im großzügigen Gelände des Affenparks auch wieder sechs Wochen alten Nachwuchs zu bestaunen, der sich meist auf dem Rücken der Mama festkrallt, wenn es mit flinken Sprüngen von Ast zu Ast geht. Oder auch im Beutel der Dinge harrt, die ein Känguruleben in Straußberg bereit hält. Denn unter die Äffchen mischt sich auch ein Paar der australischen Beuteltiere, die sich im Thüringischen sichtlich wohl zu fühlen scheinen.
Das liegt neben der guten Pflege durch die Betreuer auch an den idealen Bedingungen, die dem Affenpark von vielen Experten bescheinigt werden und sogar zur Aufnahme in Europäische Artenschutzprogramme geführt hat. Stolz ist Dietzel auch darauf, dass seine Äffchen an zoologische Gärten vermittelt werden und er als Zuchtstation bereits Tiere aus Schweden, Kroatien, Irland und Dänemark übernommen hat. Seit Jahren ist der Bestand an Affen relativ konstant und die Mitarbeiter sind bemüht, auch die von ihren Müttern verstoßenen Babys in Handarbeit aufzuziehen. Das bindet viel Zeit und kostet Nerven und Enthusiasmus, der nicht immer von Erfolg gekrönt ist.

Neben den Eintrittsgeldern aus der Sommerrodelbahn und dem Affenpark lebt das privat geführte Unternehmen in Straußberg bei Sondershausen auch von Spenden einzelner Tierfreunde. Der Großteil der Spenden wird für den Bau neuer Behausungen auf dem Gelände verwendet, die alle speziell auf die äffischen Bewohner zugeschnitten sind. Darüber hinaus werden auch Patenschaften angeboten. Schon ab 300 Euro kann eine solche Patenschaft übernommen werden, bei freiem Eintritt für den Paten übers Jahr, einer stattlichen Urkunde und der Erwähnung auf einer Spendentafel im weitläufigen Rund des Parks.
Ein Besuch der Anlage lohnt sich für alle, die Tiere mögen und keine Angst davor haben, mal kurzzeitig einen richtigen Affen zu haben. Auf der Schulter oder eben auch mal in einer offen gebliebenen Tasche.
Olaf Schulze