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Do, 15:22 Uhr
07.08.2014

Ist der Starkregen Zufall?

Seit Anfang Juni vergeht kaum ein Tag, an dem die Medien nicht auch über Unwetter irgendwo in Deutschland berichten. Bilder von vollgelaufenen Kellern, überschwemmte Straßen, umgestürzte Bäume und aufgetürmten Hagelkörner prägen dann die Nachrichtensendungen. Ist der Klimawandel schuld...


Die Starkniederschläge über Mitteleuropa wurden häufig durch feuchtwarme Luft im Bereich eines Tiefs verursacht, das meist direkt über Mitteleuropa lag. Mit Hilfe von Klassifikationen der jeweiligen Großwetterlagen ist es möglich zu statistischen Aussagen zu kommen.

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Entsprechende Analysen führt der Deutsche Wetterdienst (DWD) seit vielen Jahrzehnten durch. Eine Großwetterlage, genannt "Tief Mitteleuropa", ist definiert durch die Lage der Hochs und Tiefs über Europa sowie dem Nordostatlantik über eine Dauer von mehreren Tagen.

Die Großwetterlage bestimmt dabei den wesentlichen Charakter des Wettergeschehens. Eine für Zentraleuropa immer wieder gefährliche Lage nennt sich "Tief Mitteleuropa". Für Deutschland bedeutet dies meist feuchtes und unbeständiges Wetter. Vor allem im Sommerhalbjahr besteht dabei eine erhöhte Gefahr für das Auftreten von Unwettern mit Starkniederschlägen und gelegentlich auch Überschwemmungen, insbesondere wenn sich daraus eine sogenannte Vb-Lage entwickelt, die oft mit extremen Niederschlägen in Mitteleuropa verbunden ist.

In diesem Jahr herrschte bislang an 19 Tagen diese ansonsten eher seltene Großwetterlage. In der Folge musste der DWD im meteorologischen Sommer 2014, der von Juni bis August reicht, an bisher 36 von 66 Kalendertagen amtliche Unwetterwarnungen
herausgeben. Immer wieder wurde auch die höchste Stufe der „extremen Unwetterwarnung“ ausgerufen. Noch mehr Tage mit dieser Wetterlage, nämlich 29, gab es im Jahr 2002, wobei es in der Folge im August zur Elbeflut kam.

Mittlere Häufigkeit hat zugenommen

Obwohl die Anzahl solcher Wetterlagen von Jahr zu Jahr sehr stark schwankt, steigt sie langfristig gesehen an. Nach einer vom DWD
durchgeführten Studie gab es um 1950 im Schnitt 8 bis 10 solcher Wetterlagen pro Jahr, in heutiger Zeit dagegen schon meist zwischen 9 und 15. Das entspricht einem Anstieg von etwa 20 Prozent. Bis zum Jahr 2100 wird mit einem weiteren Anstieg auf eine Spanne zwischen 10 und 17 gerechnet. Die Szenarien deuten also an, dass wir künftig öfter mit solchen extremen Wetterlagen rechnen müssen.
Autor: red

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