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So, 07:00 Uhr
19.05.2019
Lichtblick

Die Sache mit dem Leid und der Freude,...

... die bekanntlich ja nah beieinander liegen. Wir kennen alle die alte Lebensweisheit: Geteiltes Leid ist halbes Leid; geteilte Freude ist doppelte Freude. Wir haben das von unseren Eltern und Großeltern übernommen und geben es an unsere Kinder und Enkel weiter. Damit verbinden sich zwei weitere Lebensweisheiten...


Die eine hat uns gelehrt, dass es viel einfacher ist, die Freude zu teilen. Die andere, dass es gerade in leidvollen Erfahrungen gut tut, wenn man dann nicht alleine bleibt. Nicht dass uns der andere von jetzt auf gleich aus der traurigen Situation herausholen könnte, aber, es ist einer da, der ein wenig trösten kann.

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Mich bewegen diese Gedanken immer wieder, wenn ich mit Menschen zu tun haben, deren Leben sich ganz plötzlich durch eine tragische Situation oder Nachricht für immer verändert hat. Da erlebt man immer wieder auch wie Nachbarn, Freunde, Kollegen, also ganz normale Menschen sich in nicht ganz so normale Situation hineinbegeben. Sie nehmen auf besondere Weise Anteil am Leid ihrer Mitmenschen.

Im besten Fall gehen sie den Weg solange mit, bis auch wieder erste, oft zaghafte, Freude erlebbar wird. Was in diesen einzelnen Situationen geleistet wird, fasst Paulus mit einem kurzen Satz zusammen. Da heißt es im Römerbrief: „Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden!“. Dahinter verbirgt sich eine Lebenshaltung, die manchen verblüffen kann. Es bedeutet, dem anderen Mitgefühl entgegenzubringen, und das heißt doch, ihnen zu zeigen: Dein Schicksal ist zwar nicht von selber mein Schicksal, aber ich mache es mir ein ganzes Stück weit zueigen, weil Du nicht alleine bleiben sollst – weder mit Deiner Freude noch mit Deinem Leid! --- Das ist leichter gesagt, als getan. Gerade wenn uns angesichts von Leid, der Gedanke kommt: Gott sei Dank, das betrifft die anderen! Ich hatte Glück und kann froh sein.

Vielleicht kann ich aber aus meiner Freude heraus auch das Leid des anderen mittragen?

Paulus ruft ja interessanterweise auch nicht dazu auf, alle Tränen sofort abzuwischen. Aber er ruft dazu auf, mitzuweinen und dem Leidenden dadurch zu zeigen: ich bleibe nicht in gesicherter Distanz zu Dir, heilfroh, dass es mir besser geht als Dir, nein: ich lasse Dein Leiden an mich heran. Allein dadurch wird Leiden erfahrungsgemäß häufig schon ein Stück weit gelindert, mehr als durch so manches kluge Wort. Hier gilt der Satz: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Wenn wir das leben können, dann haben wir schon ein ganzes Stück dessen praktiziert, was die Bibel „Nachfolge Christi“ nennt.
Pastorin Steffi Wiegleb
Autor: red

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