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So, 07:20 Uhr
19.05.2019
PROTEST, WUT, VERZWEIFLUNG

Rücksichtsloses Handeln - Artensterben ohne Ende?

Der Mitteldeutsche Rundfunk veranstaltete im März in Erfurt in der Sendereihe „Fakt ist“ eine Gesprächsrunde zum Thema: „Krise auf der Wiese – wer ist schuld am Insektensterben?“ Prominente Diskussionspartner waren neben vielen Gästen Vertreter des Umweltministeriums, des Industrie-Agrar-Verbandes, der Kleingärtner, Imker, Insektenforscher und Naturschützer. Der Präsidenten des Thüringer Bauernverbandes, Klaus Wegner, sah sich mit vielen Argumenten konfrontiert...


Eichsfeld. Fakt ist: Wiesen und Weiden nebst vielen Kräutern fielen dem Pflug zum Opfer. An ihrer Stelle Raps- oder Maisfelder. Zudem werden Feldraine, Graben-, Wald- und Straßenränder als vielseitige Lebensadern für Tiere, Vögel und Insekten mit dem Mulchgerät zertrümmert. Heute bilden nur noch die unter Naturschtz stehenden Flächen in Trockenlagen und an Waldrandtälern eine Oase für Insekten. Und die Politik steht daneben!

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Wie viel Mitleid oder Zorn kann man als Naturschützer empfinden, wenn die Insekten-, Vogel- und Kräutervielfalt durch egoistisches, rücksichtsloses Handeln verloren geht. Diese Feldrainhygiene wird vom Ministerium, dem Referat für Agrarökologie, als phytoparasitäre Begründung zur Bekämpfung von Unkräutern, Krankheitsbefall der Ackerkulturen, der invasionsmäßigen Mäuseplage sowie zur Rettung der Welternährung als Direktive für die Agrarbetriebe ausgewiesen.

Die Fraktionsvorsitzenden von sechs Parteien im Eichsfeld wurden von mir ersucht, meine Initiative im Internetangebot zu dieser Naturschutzwidrigkeit in ihr parteiliches Handeln aufzunehmen. Bis auf die Ökologische Partei Deutschlands leider ohne Dialog. Mein Protest gegen einen Eichsfelder Agrarbetrieb zum oben benannten Anliegen führte im Juni 2017 zu einer polizeilichen Anzeige.

Nach über fünf Stunden örtlicher Bestandsaufnahme und deren Dokumentation mit dem Umweltkommissar wurde die Akte ohne Protokollvergabe zur weiteren behördlichen Beurteilung eingestapelt. Ein Hoffnungsschimmer? Ein Trugschluss! Von der Mühlhäuser Staatsanwältin bekam ich im Januar 2019 eine Ablehnung des Verfahrens mit der Begründung, dass die untere Naturschutz- und Agrarbehörde sowie das Wasserwirtschaftsamt keine Naturverstöße erkennen konnten.

Die Klimaaktivistin Greta Thunberg erhielt durch ihre Erkenntnisse und ihren Mut zur „Friday for Future“ – Bewegung ihre höchste Würdigung, begleitet von der Wissenschaft. Wissen ist Macht zum Schutz der Erde. Mögen die Schüler ihren Idealen treu bleiben und ihre Proteststraßen stets ordentlich verlassen. Für Greta Thunberg bleibt zu hoffen, dass die Last auf ihren Schultern stets von Gleichgesinnten mitgetragen wird.
Der Kauf des Chemiekonzerns Monsanto durch Bayer bezeugt die Ohnmacht der Politik bezüglich des Schutzes des Lebens. Im Wirtschaftsraum des Konzerns werden riesige Maisfelder mit der Chemiekeule vom Flugzeug aus besprüht.

Der Präsident des Thüringer Bauernverbandes, Klaus Wegner, trägt mit dem Glyphosat-Problem eine schwere Last. Eine Gesetzgebung für die Agrarbetriebe zum Schutz und zur Pflege der Feldraine sollte für ihn eine fachliche sowie eine ehrbare Entscheidung sein. Naturschutz hat viele Gesichter zur Rettung der Vielfalt des Lebens.
Wilhelm Roth
Autor: red

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