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Sa, 10:54 Uhr
14.09.2019
Ernüchterndes Ergebnis der Verbraucherzentrale

Fehlanzeige im Kühlregal

Acht große Handelsketten haben in diesem Jahr für Fleisch ein vierstufiges Label eingeführt. Es kennzeichnet die Haltungsbedingungen. In den besseren Stufen 3 und 4 gibt es aktuell kaum Auswahl. Verbrauchern, denen Tierwohl wichtig ist, bleibt oft nur der Verzicht.

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„Haltungsform“ heißt das Label, das acht Handelsketten eingeführt haben. Die Verbraucherzentralen begrüßen die Initiative. Doch die Realität vor dem Kühlregal ernüchtert: Weniger als 10 Prozent der im Marktcheck untersuchten Produkte erreichten die besseren Stufen.

Rund um das Schlagwort „Tierwohl“ wird derzeit viel diskutiert und geworben. Fleisch aus tiergerechter Haltung kann jedoch kaum auf dem Teller von Verbraucherinnen und Verbrauchern landen, denn Supermärkte und Discounter bieten in diesem Segment nur ein geringes Angebot.

Seit April 2019 kennzeichnen acht große Handelsketten Fleischprodukte einheitlich mit dem Siegel „Haltungsform“. Das ist ein vierstufiges, freiwilliges Label für verschiedene Haltungsbedingungen. Stufe 1 bildet den niedrigsten Standard ab, Stufe 4 den höchsten. Grundsätzlich begrüßen die Verbraucherzentralen diese Initiative. Jedoch ist das Angebot in den Stufen, die tatsächlich eine bessere Tierhaltung versprechen, zu gering.

In einem nicht repräsentativen Marktcheck in 14 Bundesländern haben die Verbraucherzentralen im Mai und Juni geprüft, wie es um das Angebot in den einzelnen Haltungsstufen bestellt ist. Einbezogen wurden 1.631 Produkte mit Haltungskennzeichnung. Das Ergebnis: ernüchternd. Kaum Auswahl in den besseren Stufen 3 und 4

„Weniger als zehn Prozent des Fleischangebots waren mit den besseren Stufen 3 oder 4 gekennzeichnet“, fasst Luise Hoffmann, Fachberaterin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Thüringen, zusammen. „Wem Tierwohl am Herzen liegt, bleibt also oft nur der Verzicht.“

Bei Haltungsstufe 4 handelte es sich fast ausschließlich um Bio-Fleisch. Etwa ein Drittel der Produkte (33,8 Prozent) stammte aus der Haltungsform 2. Das war in der Regel Geflügelfleisch. Hier liegen die Anforderungen nur wenig über dem gesetzlichen Mindeststandard. Mehr als die Hälfte aller Produkte in niedrigster Stufe

Mehr als die Hälfte des Fleischangebots (56,3 Prozent), überwiegend Schwein und Rind, waren mit der Haltungsform Stufe 1 gekennzeichnet. Das entspricht dem gesetzlichen Mindeststandard. „Wenn Händler ihren Kunden mehr Durchblick bieten wollen, müssen sie konsequent mit der ‚Haltungsform‘ kennzeichnen“, fordert Luise Hoffmann. Und: „Damit Verbraucher eine tiergerechtere Haltung unterstützen können, muss Fleisch auch in den Haltungsformen 3 und 4 gut verfügbar sein.“ Davon seien die Handelsketten derzeit weit entfernt.
Autor: red

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