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Mi, 18:50 Uhr
05.08.2020
Naturbeobachtungen im Eichsfeld

Wespen- und Hornissenfreundschaft

Wilhelm Roth ais Heilbad Heiligenstadt geht mit offenen Augen durch die Natur und hat schon so manches Beobachtete zu Papier gebracht und veröffentlicht. Heute will er mit seinem Beitrag auf eine "Wespen- und Hornissenfreundschaft" aufmerksam machen...

Als Vogelkundiger werde ich gelegentlich von ratsuchenden Bürgern des Eichsfeldes angerufen, wenn sich an ihrer Wohnterrasse oder am Gartenhaus Wespen oder Hornissen angesiedelt haben. Sie befürchten, dass sie an ihren erholsamen oder
tätigen Ort von diesen Insekten gestochen werden. Allgemein gilt, dass an solchen Brutstätten ein ruhiges Schutzverhalten der Bürger erfolgversprechend ist.

Wabenkugel mit Hornisse (Foto: Wilhelm Roth) Wabenkugel mit Hornisse (Foto: Wilhelm Roth)

Bei einer Allergiegefährdung ist eine unverzügliche Entfernung zu erwägen. Bei der Dacherneuerung unseres Gartenhauses befanden sich eine Vielzahl kleiner und mittelgroßer neuer und verlassener Brutstätten, die mit verwitterten grauen Altholzbrei geformt wurden, ohne bemerkt zu werden.

Seit Jahren besiedelt ein Wespenvolk an seinem gewohnten Holzbalken über der Tür des viel begangenen Gerätehauses, sich nur um den Nachwuchs zu kümmern.

Nur einmal stieß ich mit meinem Strohhut an ihr architektonisches Wunderwerk und wurde mit zwei freundlichen Stichen ermahnt.

Wabenscheibe mit Brut (Foto: Wilhelm Roth) Wabenscheibe mit Brut (Foto: Wilhelm Roth)

Bei einer faustgroßen Kugel sägten die Wespen nach einigen Hitzetagen die Unterseite mit drei Wandhüllen zur Belüftung der dreistöckigen Brutwaben ab. Die
Lebendigkeit der zarten hellen Wespenlarven war bei ihrer Fütterung für mich ein besonderes Erlebnis. Zur einkehrenden nasskalten Wetterfront bemühte sich das Wespenvolk mit erstaunlicher Schnelligkeit vom Morgen bis zum späten Abend zur erfolgreichen Schließung ihrer Brutstätte.

Zu meiner Überraschung suchte sich eine große Hornisse mit ihren brummenden und schwebenden Flug an einen Wespenplatz über der Tür ihren Vermehrungsort.

Sie baute einen kleinen Teller mit hellen Morschholz, in dessen Mitte sie eine Brutscheibe für ihre Larven befestigte. Diese Brut sorgt mit der Königin für den steten Weiterbau mit einer Vielzahl von Hornissen.

Platzmangel sowie die eigene Sicherheit als Gefährdung nötigte mich zur Beseitigung ihrer Brutstätte. Unverzüglich entfernte ein sachverständiger Hornissenfreund zu meiner Bewunderung diesen Brutansatz, um auch der Königin ein neues Leben in einem Hornissenkasten zu geben.

Umsiedlung der Hornissenkönigin in den Brutkasten (Foto: Wilhelm Roth) Umsiedlung der Hornissenkönigin in den Brutkasten (Foto: Wilhelm Roth)


Nachdem diese bei ihrer Bauarbeit mit einem Kescher abgefangen wurde, konnte der kleine Wabenteller sorgfältig entfernt werden, um ihn im angebotenen Hornissenhaus ohne brauchbarer Umhüllung anzukleben. Die umquartierte Königin erhielt einen kleinen Napf mit einer Zuckerlösung als kurzweiliges Nahrungsangebot.

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Der am Ausflugloch nach innen mehrmals eingestochene Pappverschluss wird von der Königin ausgefressen, wobei sie sich langsam an die Umwelt und das Klima gewöhnt, um ihre Brut erfolgreich in die neue Heimat zu führen. Sie werden uns durch ihre Nützlichkeit dafür belohnen.
Wilhelm Roth, Heiligenstadt
Autor: ik

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