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Do, 18:35 Uhr
24.06.2021
NATUR ERLEBEN UND ENTDECKEN

Frühjahrsexkursion zum Grünen Band

Die Fachgruppe Ornithologie Eichsfeld führte mit 17 Teilnehmern unter Leitung des bewährten Landschaftsgärtner Stefan Zinke ihre 3. Frühjahrsexkursion zum Grünen Band bei Rohrberg. Auf der Feuerwehrzufahrtsstraße zum Tunnel der Deutschen Einheit mit Blick zum Hanstein und dem Rusteberg zeigt sich eine stufenreiche Heckenlandschaft mit dichter Bewaldung...

Fachgruppe Ornithologie auf Entdeckungstour. (Foto: Wilhelm Roth) Fachgruppe Ornithologie auf Entdeckungstour. (Foto: Wilhelm Roth)
Rohrberg. In Begleitung des Rauschens der Autobahn werden die Stimmen der Klapper- und Gartengrasmücke vernommen. Unter hohen Kiefern, Eichen, Wildkirschen und Eschen wächst ein artenreiches Strauchgefüge mit Heckenrosen, Weißdorn und Hartriegel. In einem eingezäunten Obstgehölz weiden als Blickfang zwei braungescheckte Burenziegen. Die blütenreichen Kräuterarten, die rote kleeartige Esparsette, die Skabiose und der Salbei sowie der gelbe Hornklee nehmen Heinz Funke mit seiner Kräuterbestimmung-App in die Pflicht, auch als Vogelkundler die Pflanzen zu benennen. Mit einem Jubelruf des Entdeckers lässt sich ein Neuntöter auf einer Heckenrose bestimmen.

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Da ist das schwache Rufen vom Buchfink, der Kohlmeise, vom Zilpzalp und der Mönchsgrasmücke zum Ende ihrer „Vogelhochzeit“ noch zu hören. Nur drei Krähen behalten ihre raue Stimme. Drei Feldlerchen flattern und singen über einer extensiven Wiese mit roten Mohn und blauen Kornblumen.Eine Jagdkanzel visiert den Höhepunkt der breiten Bergwiese vom Rohrberg mit 415 m NN. Von mittelhohen Bäumen starten zwei Baumpieper in ihren Lebensraum zu einen von uns bestaunten Flatterflug, um von der Wiese sich wieder in den Baumkronen zu präsentieren.

Blaue Lupinen verbreiten sich am Wegesrand. Die Dorngrasmücke aus der Weißdornhecke ruft mit harter Stimme. Der zarte Gesang vom Fittis klingt wie ein Abschiednehmen aus seiner Brutzeit. Die Sandlöcher vom Grünen Band sind eine Perle der Natur. Unter alten Kiefern, die sich als Aussichtstürme für den Buntspecht präsentieren, leuchtet inselartig der Gelbe Ginster, umgeben vom bunten Heidekraut. Bundsandsteinfelsen und Flugbirken wechseln das Landschaftsbild, in welchen seit Jahren nach der Baum- und Sträucherberäumung eine Ziegenherde die Pflege der Artenvielfalt übernimmt. Vereinzelnd präsentiert sich der Rote Fingerhut mit seinen Glockenblüten.

Am ausgelegten Holzstapel ist nun Picknickzeit. Ebenso für den kleinen Jakob mit seinem Vater als Gäste, während unser Harlekin Marlow mit seiner Hundeschlauheit nach Leckerbissen bettelt. Neuartig betrachten wir die kleinen Versuchsfelder mit Getreide, Sojabohnen und einer Blütenwiese, die vermutlich der Erforschung zur ökologischen Agrarlandschaft dienen. Endlich kreist ein Rotmilan im Höhenwind und als Raritäten fliegen sieben Fichtenkreuzschnäbel in die zapfenreiche Fichtenkrone.

Zum Heimweg entdecken wir noch drei alte dicke Buchen, die so manche Geheimnisse als Initialen der Grenzwächter tragen. 19 Vogelarten haben wir vernommen. 1993 erforschte ich die 20 ha großen Sandlöcher vom Grünen Band in einem Monitoring-Programm bei 5 Begehungen mit 33 Vogelarten und 171 registrierten Brutpaaren. Heimatkunde ist Lebensfreude und wer ihre Vielfalt der Natur erkennt, vermag sie auch zu schützen.
Wilhelm Roth
Autor: psg

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