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Di, 13:49 Uhr
16.04.2013

Gut ausgebildete Fachkräfte sichern

Über 60 Prozent der Unternehmen planen die Weiterbeschäftigung ihrer Azubis und jeder zweite Betrieb bietet Praktikumsplätze zur Berufsorientierung. Das ist das Ergebnis der aktuellen Ausbildungsumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt unter knapp 2.500 Firmen in Nord- und Mittelthüringen...


Rechnete die Wirtschaft im vergangenen Jahr noch mit einem Plus an Ausbildungsbewerbern im Bereich von Industrie, Handel und Dienstleistungen, waren es am Jahresende doch deutlich weniger. Von den erwarteten 14.500 Schulabgängern konnten tatsächlich nur rund 13.200 registriert werden. Diese Entwicklung stellte die Firmen vor erhebliche Schwierigkeiten.

„Besonders vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung ist es für die Betriebe zur Zeit schwierig Lehrlinge zu finden“, erklärt IHK-Haupt-geschäftsführer Gerald Grusser und verweist auf die Ergebnisse der jährlichen Ausbildungsumfrage. Fast die Hälfte (48 Prozent) der befragten Unternehmen gaben an, dass sie Probleme bei der Besetzung ihrer Ausbildungsplätze hätten. Bei fast 40 Prozent blieben die Lehrstellen sogar frei. Auch der Anteil der Betriebe, die gar keine Bewerbungen erhalten, hätte sich erhöht.

Dabei spielten Leistungsdefizite der Schüler für die Unternehmen immer weniger eine Rolle. Stattdessen richteten sie ihre Suche auch auf die lernschwächeren Jugendlichen sowie auf Studienabbrecher aus. Während sich die Betriebe also auf die fachlichen Probleme einstellen, könnten De-

fizite bei den Softskills wie Disziplin, Belastbarkeit und Leistungsbereit-schaft kaum ausgeglichen werden. „Die Schere zwischen Anforderung und Realität geht besonders bei den sozialen Kompetenzen weiter auseinander“, bestätigt Grusser. So berichteten 43 Prozent der Unternehmen von geringem Interesse und Aufgeschlossenheit der Bewerber (Vorjahr 29 Prozent) und sogar 70 Prozent bemängeln eine zu geringe Leistungsbereitschaft und Motivation.

„Trotz der zunehmenden Schwierigkeiten ist die Erstausbildung für die Unternehmen noch immer der Königsweg der Fachkräftegewinnung und die Übernahmechancen für die Absolventen sind derzeit besser als je zuvor. Zwei Drittel der Betriebe haben vor, ihre Auszubildenden direkt in ein Arbeitsverhältnis zu übernehmen“, so der IHK-Chef.

Befragt nach dem Ausbildungsengagement gaben 72 Prozent an, in diesem Jahr die gleiche Zahl an Ausbildungsplätzen bereitstellen zu wollen, bundesweit waren es 62 Prozent. Mehr und mehr Firmen stellten sich auch mit einem erhöhten Angebot an Praktikumsplätzen auf die schwieriger gewordene Bewerberakquise ein. Mittlerweile halte schon jedes zweite Unternehmen Schnupperangebote bereit.

Grusser ruft die Jugendlichen auf, die Möglichkeiten und Entwicklungschancen gezielt zu nutzen, die die Wirtschaft bietet. Leistungswillen und Motivation könne in der Bewerbung manche nicht so gute Abschlussnote ausgleichen.
Autor: red

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